
Als Tochter einer Hofdame wäre an Amalia so gesehen nicht viel Besonderes gewesen – wenn diese Hofdame nicht zufällig zum einen im engeren Dunstkreis der Regentin gewesen und gleichzeitig mit ihr schwanger geworden wäre. Mehr noch: Die Geburt von Sophos, dem Stammhalter und dem allerersten Schamanen seit Ewigkeiten im Reich der Sari und ihre Geburt liegen nur Minuten auseinander – und auch räumlich waren die beiden Mütter und ihre Kinder nur wenige Meter und zwei Wände voneinander getrennt.
Dieser Umstand war es, der den Hof und insbesondere die Regentin auf die junge Amalia aufmerksam werden ließ – und wohl auch der Grund, warum sie den Exodus nicht nur überlebt, sondern gemeinsam mit Sophos auf die Erde geschickt wurde, damit sie dort „in Sicherheit“ überleben und aufwachsen sollte. Zu diesem Zeitpunkt glaubte man noch, dass die Spielkameradin und Seelenverwandte des zukünftigen, obersten Schamanen und damit Herrschers von der Gnade der Elemente, ihm Glück bringen würde. Doch man konnte nicht ahnen, dass beide durch den Zeitversatz ihrer Reise durch die magische Dimensionsbrücke etliche hundert Kilometer entfernt voneinander landen und aufwachsen würden, schließlich nichts voneinander wissen würden.
Amalia wuchs in den Gossen und Hinterhöfen von London auf – unter Kriminellen und wurde so schließlich selbst eine. Ihre Gabe – denn wie alle Sari besitzt sie eine enge Verbindung zur Magie, die sich bei ihr jedoch nach innen richtet und ihre Geschicklichkeit und Gewandtheit extremst verstärkt – nutzte sie dazu, gekonnt Schlösser zu knacken, Taschen zu leeren und so integrales Mitglied einer Straßenbande zu werden. Dieser Bande indes machte ihr fremdartiges Aussehen nur wenig aus – Resultate waren ihnen wichtiger. Und Amalia wusste diese abzuliefern und sogar noch zu übertreffen.
Leider wurde sie von der Bande verraten, an die Mafia verkauft – aus deren Händen sie nur mit Mühe fliehen und damit London bzw. ganz England verlassen musste. Erst in Belgien fasste sie wieder Fuß, baute dort mit dem, was sie gelernt hatte, eine eigene Verbrecherbande auf und gewann so immensen Einfluss in der Welt der Kriminalität. Rivalen wusste sie mit ihrem Charme und ihrem tödlich präzisen Umgang mit etlichen Waffen problemlos in Schach zu halten.
Mehr versehentlich als absichtlich kam sie auf die Spur von Sophos, mit dem sie anfangs eine gewisse Rivalität und Abscheu verband. Immerhin glaubte sie, die sie das Schmuckstück ihrer Mutter um den Hals trug und von dem sie glaubte, dass es königlichen Ursprungs sei (was ja in gewisser Weise auch stimmt), zu einer Prinzessin oder gar Königin machte – und Ihresgleichen ihr gefälligst Respekt zollen sollte.
Gemeinsam gelang es den beiden schließlich, in ihre Heimatwelt zurück zu kehren. Bei ihren Bemühungen, ihr Volk zu befreien, verriet sie allerdings Sophos, nur um kurz darauf die Wahrheit um ihren Anhänger zu erfahren – und damit auch die Erkenntnis zu erlangen, dass sie nicht nur den zukünftigen und von den Geistern zugedachten Herrscher und Befreier ihres ganzen Volkes, sondern auch jenen einen, mit dem sie gemeinsam die ersten beiden Jahre ihrer Kindheit verbracht hatte, dem Feind zum Fraß vorgeworfen hatte. Es gelang ihr zwar, ihn vor dem sicheren Tod zu bewahren und mit ihm gemeinsam die Flucht anzutreten, doch die Schuld lastete stark auf ihrer Seele. Eine Schuld, die er ihr jedoch selbst nicht anlastete, sondern vergab.
Amalia ist eine äußerst geschickte und SEHR agile Kämpferin. Ihre Instinkte sind scharf, ihre Routine im Kampf bemerkenswert und ihre Fähigkeit zu strategischem Denken macht sie zu einem Feldherrn, der sowohl aus der Ferne, wie auch ganz nah im Nahkampf überaus tödlich agieren kann.