Weit im Norden, in einem Land fernab der Schwertküste, in einer Region, in der die materielle Ebene mit der Ebene der Luft eine nur sehr dünne Grenze teilt, liegt ein mit hohen Bäumen gesäumtes Gebirge. Hier lag und liegt die Heimat des Volks von Dellee – geflügelter Zweibeiner, die von einem allmächtigen Wesen angeführt, dem Pfad des Lichtes und des Glaubens folgen.
Dellee allerdings gehört nicht zu diesen Vertretern dieses Glaubens. Stattdessen waren es die Rufe der Natur, des Mondes und seines intensiven, weißen Lichtes, das dem jungen Aarakocra schon kurz nach dem Schlüpfen zugesprochen hat. Kaum flügge, wanderte Dellee umher, spreizte die Flügel und suchte des Nachts die höchsten Gipfel, um die Weisheit des Mondes zu erlangen, während ein leises Flüstern im Kopf immer lauter zu werden schien. Und während die meisten anderen mit Kriegertraining oder Studien der Religion, der Weitergabe von Traditionen und Kampfstrategien beschäftigt waren, gehörte für Dellee die Tierwelt, die Natur das Licht des Mondes und der Sterne zu den kostbarsten Lehrmeistern.
Ruhe- und rastlos stets auf der Suche nach Bestimmung, eventuell auch nach sich selbst, strebt Dellee nach Wissen und auch nach einem Platz in der Welt. Wie dieser aussehen mag, wird sich sicher eines Tages zeigen.
Wie man an der kurzen, knappen Hintergrundgeschichte (mehr kommt, sobald der Charakter „gewachsen“ ist) schon erkennt, vermeide ich explizit das „er“ oder „sie“ darin. Der Grund ist simpel: Dellee ist ein Vogelwesen und erheblich jünger und unerfahrener, als es von außen den Eindruck hat. So lange er/sie auf keine Artgenossen trifft, wird das Geschlecht nicht erkannt – und selbst dann wird Dellee, unabhängig vom Geschlecht des Gegenübers, desinteressiert auftreten, da er/sie bewusst asexuell gestaltet wurde. Einige Aspekte an Dellee sind klar weiblich, andere männlich, die Stimme klingt geschlechtsneutral und erlaubt keine nähere Beurteilung ob des Geschlechts, äußere Anhaltspunkte fehlen gänzlich.
Als Druide des Mondzirkels weiß Dellee die Gestalt zahlloser Tiere anzunehmen und teils mächtige Gebete zu wirken, um einerseits seinen/ihren Begleitern zu helfen, den gemeinsamen Feinden zu schaden oder die Umgebung zu verändern. Doch an vielen Stellen merkt und sieht man noch die Unerfahrenheit des sehr jungen Druiden. Am deutlichsten an der Rüstung und den Waffen, an denen man noch keinerlei Gebrauchsspuren erkennt, die neu und für den jungen Druiden eher ungewohnt erscheinen. Doch Dellee lernt schnell – und es wird sicher nicht lange dauern, bis aus einem noch unerfahrenen, jungen Küken ein äußerst gefährlicher Streiter der Natur werden wird.