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Flocke

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Ein platter und viel zu einfacher Name ohne Nachnamen vergibt man normalerweise eher nicht an eine Humanoide – insbesondere dann, wenn sie in einem illegalen Labor im Auftrag eines Geheimdienstes gezüchtet wurde. Doch bei der Erschaffung von Flocke ist einiges daneben gegangen…

Im Jahr 2005 wollte der russische Geheimdienst seine Agenten um einige äußerst geschickte und beeindruckende Agenten ergänzen. Als solches wollte man mit dem Genmaterial des sibirischen Tigers quasi die Verkörperung einer eigenen Geheimdienst-Untergruppe schaffen, bemühte sich hierzu um die Technologie und einige der Experten aus den ehemaligen Genlabors in Indien. Hier lag bereits der erste Fehler, denn die meisten der Mitarbeiter und auch der Laborausstattungen waren bereits in anderen Verwendungen. So musste man improvisieren.

Der zweite Fehler lag in der Auswahl der Gensequenzen und deren Gewichtung. Die Anforderung: Attraktives Aussehen (auch wenn jegliche Form der Beziehung zu Humanoiden weltweit geächtet und in vielen Ländern sogar unter schwerer Strafe verboten war, gab es dennoch einige, die eine gewisse Vorliebe für diese menschenartigen Wesen entwickelt hatten. Und genau diese Menschen konnte man so ideal erreichen und ausnutzen), hohe Geschicklichkeit, schnelle Auffassungsgabe, Anpassungsfähigkeit, gutes Lernvermögen, unabdingbare Treue. Da sich zum einen einige der Gensequenzen widersprachen, andere dafür gar nicht berücksichtigt wurden und es den nur mäßig begabten Forschern an Kenntnissen der Wechselwirkungen sowie Anomalien, die bei Überspezialisierung auftreten mangelte, führten die vielen Änderungen zu wilden, zufälligen Mutationen.

Der letzte Fehler schließlich war der Plan, das Genmaterial vollständig in den Prototypen zu stecken, diesen dann, wenn die Führung zufrieden war, als Blueprint zu verwenden und mehrmals zu kopieren. Damit erhoffte man sich zum einen einen Zeitgewinn und zum anderen war es auch die einzige Möglichkeit, das knappe Budget einzuhalten.

Nun – das Ergebnis war eine Tigerdame mit schneeweißem Fell – selbst ihre Streifen waren ausgebleicht und nur ein ganz helles Grau – weißem Haar, hellblauen Augen und einem drahtigen, dafür aber sehr hageren Körper, dem viel der für einen Tiger üblichen Muskelmasse fehlte, der nur eine begrenzte Ausdauer besaß. In Summe also zwar genau das, was angefordert wurde, aber nicht das, was man wollte – sie war viel zu auffällig und zu schwächlich, als dass sie ein idealer Agent gewesen wäre. Somit wurde das ganze Unterfangen noch im Entstehen abgebrochen – und die entstandene Humanoide sollte „entsorgt“ werden.

Anstatt sie aber „wegzuwerfen“, machte man das nächstbessere: Man verkaufte sie auf dem Schwarzmarkt, wo ein Besitzer eines eher fragwürdigen Establishments in Hamburg zum Käufer wurde, die noch junge Humanoidin als Maskottchen für seinen „Herrenclub“ vorsah. Von eben diesem Herrn stammt auch der Name „Flocke“.

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