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Antriebssysteme

Während bei uns, auf der Erde, mit den Ionenantrieben in Satelliten und Sonden noch relativ neue Technik verwendet wird, haben die meisten Raketen und Raumschiffe, die bei uns im Einsatz sind, noch normale, chemische Antriebe, bei denen zwei oder mehr Flüssigkeiten (ein Energieträger und ein Oxidator) vermischt und zur Zündung gebracht werden, um mittels Verbrennung einen Schub zu erzeugen. Auf diese Weise hat man zwar einen relativ guten Schub, aber auch den Nachteil, dass die Menge an Brennstoff, die man mit sich führen muss, exorbitante Mengen beziffert und das Ganze somit zum einen sehr teuer und zum anderen sehr schwer ist.

Alternativen zu diesen Antrieben werden bei uns zwar schon seit langer Zeit erdacht, viel mehr als Science Fiction sind viele davon aber nicht. An anderer Stelle im Universum dagegen hat man mittlerweile sehr wohl schon neue Formen der Fortbewegung entwickelt und nutzt diese, wobei sich hier aber auch drei bis vier (je nachdem, wie man zählt) unterschiedliche Fortbewegungstechnologien durchgesetzt haben, die für jeweils unterschiedliche Einsatzbereiche verwendet werden.

Gravitations-Negations-Antrieb

Im Wesentlichen ist das kein eigener Antrieb, sondern die Basis für andere Antriebe, die erst durch diese Technologie wirklich funktionieren. Geschickt eingesetzt kann dieser jedoch ebenfalls zum Vorankommen genutzt werden, indem man die unterschiedlichen Schwerefelder so steuert, dass man von jeweils anderen Gravitationen in die gewünschte Richtung gezogen wird. Dies erfordert allerdings nicht nur viel Übung, sondern auch immense Präzision.

Größter Vorteil des GN-Antriebs ist, dass nahezu jedes Schiff bereits mit der notwendigen Technologie ausgestattet ist, denn die Generatoren werden sowohl für die Erzeugung der Schwerkraft an Bord der Schiffe verwendet, wie auch zur Neutralisation von Beschleunigungskräften, die bei der Nutzung der übrigen Antriebe die Besatzungen relativ schnell an ihre physischen Belastungsgrenzen (oder WEIT darüber hinaus) belasten und ggf. sogar töten würden.

Impulsantrieb

Der umgangssprachlich so genannte Antrieb ist im Wesentlichen die Summe aller Antriebe, die den auf der Erde bekannten und aktuell genutzten Triebwerken entsprechen – Beschleunigung von Teilchen, so dass ein Bewegungsimpuls in eine Richtung ausgestoßen wird, was den Vortrieb bewirkt. Es ist die für uns noch normalste und gebräuchlichste Form des Antriebs und umfasst tatsächlich auch Weiterentwicklungen unserer bereits genutzten Ionenantriebe, wobei als Strahlungsmedium allerdings die im Kosmos eingefangenen, spärlich vorhandenen Atome durch einen vorgeschalteten Kollektor gesammelt, elektrisch beschleunigt und schließlich ausgestoßen werden. Aufgrund der niedrigen Kräfte sind derartige Impulsantriebe in Atmosphären allein nicht sehr wirksam – Geschwindigkeiten über Schallgeschwindigkeit beispielsweise sind damit nicht darstellbar.

Gerade für atmosphärische Flüge, für Jäger und für Triebwerke, die eine schnellere und stärkere Reaktionsleistung erfordern, existiert noch ein Ionenantrieb auf Plasmabasis. Hier wird die Reaktionsmasse zwar ebenfalls mittels der beim Ionenantrieb schon genutzten Kollektoren gesammelt, der Ausstoß der Partikel ist aber derart enorm, dass ein großer Vorratstank quasi alternativlos ist, um die enormen Mengen und Kräfte bewältigen zu können, die durch die Plasmaerzeugung ausgestoßen werden. Ein weiterer Nachteil dieser Triebwerke ist die enorme Hitze ihres Triebwerksstrahls, der viele tausend Grad erreichen kann und somit leicht ortbar ist. Während eines Nahkampfs mag das zwar nicht relevant erscheinen, will man jedoch verdeckt manövrieren, leuchtet das Schiff sehr schnell wie ein Christbaum.

Überlichtantrieb

Rein in der Theorie könnte man mittels Impulsantrieben auch IRGENDWANN auf Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit kommen, wirklich praktikabel ist dies aufgrund der Dauer der Beschleunigung und der Tatsache, dass man diese Geschwindigkeit hinterher auch wieder abbauen muss, aber nicht. Allerdings muss man das auch nicht – denn die Theorien von Alcubierre bezüglich der lokalen Raumfaltung existieren in anderen Teilen des Universums als tatsächliche, praktische Technologie.

Die grundsätzliche Funktion ist simpel: Es wird eine energetische Blase um das Schiff erzeugt, in der die eigentliche, lokale Raumzeit und -geschwindigkeit „normal“ verbleibt, die Blase selbst jedoch bewegt sich, durch Verzerrungen des Raums um sie herum, mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit. Die Anwendung und Umsetzung dieser Technologie jedoch unterscheidet sich im Vergleich zu Konzepten auf der Erde.

Theorien bei uns sehen beispielsweise entweder einen Ring, der um das Schiff herum gebaut ist und der die Blase aufbaut vor, oder – im Falle von Star Trek – eine nicht eindeutige Anzahl an Gondeln, von denen ein solches Feld erzeugt und projiziert wird. Weder das eine, noch das andere, findet hier Anwendung. Stattdessen besteht der Überlichtantrieb, der kurz mit LG-Booster bezeichnet wird und dessen nachfolgende Zahl die Faktorierung der Lichtgeschwindigkeit angibt, aus einem Energiefeldprojektor und einem -kollektor, die jeweils am Bug und einmal relativ am Heck angebracht sind.

Der Energiefeldprojektor am Bug strahlt ein großes, fast kreisrundes Feld unmittelbar vor dem Schiff ab, während die Kollektoren – in Wahrheit große Triebwerksglocken, in deren Zentrum eine auf genau dieses Feld abgestimmte, elektrische Gegenreaktion abläuft, die sowohl für eine sehr schlagartige Beschleunigung des Schiffes wie auch der Blase selbst sorgt – das Schiff gegen diesen projizierten Kreis drücken, so dass dieser sich, wie ein hauchdünnes Spinnennetz, um das Schiff legt, ehe die äußersten Ränder an den Kollektoren anliegen. Sobald dies geschieht, geht das Schiff relativ schlagartig vom normalen Raumtempo auf überlichtschnelles Raumtempo über.

Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit üben eine Belastung auf diese hauchdünne Energieblase aus, weswegen die Höchstgeschwindigkeit, die auf diese Weise erreicht werden kann, sowohl von den Umgebungsbedingungen des Raums, wie auch der Stärke von Projektor und Kollektor sowie der ihnen zugeführten Energie abhängig sind. Anforderungen hieran potenzieren sich zudem mit der Größe des Schiffs, das beschleunigt werden soll.

Doch ganz gleich wie schnell man unterwegs sein mag, bricht die Blase früher oder später in sich zusammen und muss – idealerweise BEVOR die Blase unkontrolliert in sich zusammenfällt, da es andernfalls zu gefährlichen Scherbeschleunigungen kommen kann, die das Schiff mitten im Flug entlang der schwächenden Bereiche zerfetzen – nach einer Abkühlphase wieder neu aufgebaut werden. Wie lange diese Abkühlphase dauert, hängt ebenfalls von etlichen Faktoren innerhalb des jeweiligen Schiffes ab.

Die jemals gemessene Höchstgeschwindigkeit, die ein Schiff mit Überlichtantrieb erreichen konnte, betrug LG 16 (20.922.789.888.000fache Lichtgeschwindigkeit), konnte allerdings nur für wenige Sekunden gehalten werden, ehe ein Schaden am Projektor einen mehrwöchigen Zwangsaufenthalt in einem unbewohnten System nötig machte. Die wenigsten Schiffe überschreiten daher je die Geschwindigkeitsstufe LG 10 (3.628.800fache Lichtgeschwindigkeit).

Sternstraßen-Hyperantrieb

Rein in der Theorie kann man mit dem Überlichtantrieb zwar schon jeden Winkel des Universums erreichen, allerdings dauert selbst das unter Umständen Tage, Wochen oder gar Monate – und der Energiebedarf kann schnell größer werden als alles, was man mit den Bordreaktoren erzeugen kann.

Eine wesentlich weniger verbreitete und noch sehr neue, sehr experimentelle Antriebstechnologie nutzt hingegen das Gewebe des Universums für sich, um nahezu augenblickliche Reisen über unvorstellbar große Distanzen zu ermöglichen. Dieser Antrieb kommt ohne zusätzliche, ECHTE Antriebssysteme, wie sie Impulsantrieb oder auch der Überlichtantrieb erfordern, aus und baut stattdessen auf ihnen auf, nutzt diese für sich, besteht selbst lediglich aus einer sehr umfassenden Sensor-Suite sowie Anpassungen der Schildsysteme des Schiffs, nutzt auf diese Weise die Grundlagen des Universums und dessen Erschaffung.

Ähnlich wie bei der Quantenverschränkung wurden, als das Universum entstand, die großen, schweren Partikel im Universum miteinander verschränkt. Aus ihnen sollten einmal die großen Himmelskörper werden, die wir als Sterne, als braune Riesen, Gasriesen oder gar schwarze Löcher kennenlernen sollten. Nicht jeder ist mit jedem verknüpft, aber jeder dieser Körper hat mindestens einen, manche bis zu sieben „Partner“ im Universum, ist mit ihnen auf einer deutlich tieferen Ebene des Raumes verbunden. Betritt man diese tiefere Ebene des Raums, taucht man, in der Theorie, an jedem Punkt des Universums, an dem sich die jeweiligen Gegenpunkte befinden, gleichzeitig wieder auf, kann mit geschickter Navigation den Austrittspunkt zurück in das normale Universum frei wählen. Eine Reise von einem Stern zum nächsten wäre somit, so diese Sterne miteinander verbunden wären, augenblicklich und in kürzerer Zeit als einem Wimpernschlag, vollendet. Da man hierfür allerdings in unmittelbarer Nähe eines Sterns unterwegs sein muss, sind die Anpassungen an die Schildsysteme eines Schiffs dringend erforderlich – andernfalls würde das Schiff binnen weniger Augenblicke von den hochkonzentrierten Strahlungen des Sterns gegrillt und die Besatzung von einem Augenblick zum nächsten verdampft.

Ein weiterer Vorteil des Sternstraßen-Hyperantriebs ist, dass er für etwaige Verfolger unvorhersehbar ist. Gerade wenn man an einen Stern gerät, der die maximale Zahl an Verknüpfungen hat, könnte man in der Theorie von diesem zum anderen Stern springen, von dort aus sofort zu einem weiteren Stern und dort dann zu einem braunen Riesen, wäre binnen weniger Sekunden viele zehn- oder hunderttausend Lichtjahre vom Ursprungssystem entfernt, während ein etwaiger Verfolger keine Möglichkeit, diese Route nachzuverfolgen, hätte. Selbst Peilsender würden, bei derart großen Entfernungen, ihre Wirkung verlieren.

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