Jeder muss irgendwann einmal sterben. Sei es durch hohes Alter oder durch äußere Einflüsse wie Unfälle oder Katstrophen. All diese Umstände haben normalerweise eines gemeinsam: Man ist danach tot.
Jetzt aber stellen wir uns vor, dass diese Umstände des eigenen Ablebens eben NICHT so zufällig waren, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Mehr noch – die Katastrophe, die zum eigenen Ableben geführt hat, eben kein Zufall war, sondern bewusst gewählt, während wir gerade eben genau NICHT bei dieser Katastrophe ums Leben gekommen sind, sondern nur einen Wimpernschlag vor unserem Tod aus dieser Situation heraus gerissen und in eine andere, fremde Welt gezogen werden, um dort dann, ohne Erinnerung an unsere Vergangenheit oder gar unseren Namen, ein neues Leben zu leben und unsere Vergangenheit nur in unseren Träumen, stückhaft und ohne Sinn, zu behalten.
Und jetzt stellen wir uns vor, dass wir nicht die einzigen sind, die so vom „Schicksal“ getroffen wurden, sondern hunderte, tausende andere ebenfalls – aus unterschiedlichen Welten, viele fernab dessen, was für uns vorstellbar ist, mysteriös und anders – doch alle in dem Umstand geeint, von der Vergangenheit nur noch den eigenen Körper zu besitzen, nicht aber die Erinnerung oder die vollbrachten Taten.
Diese neue Welt ist eine Welt des Fortschritts, des Ränkeschmiedens, der Raumfahrt. Viele Dinge sind neu (für uns, die wir uns an nichts erinnern, sogar alles), aber dennoch wiederholen sich die Muster im Universum erschreckend häufig. Und wir haben noch ein Ass im Ärmel – einen Preis, den nur die engagiertesten unter uns erlangen können: Scherben – kleine Schlüssel, mit denen wir zufällige Blicke in unsere eigene Vergangenheit wiederherstellen können und so Zugang zu dem erlangen, wer und was wir einmal waren. Ob dieser Blick denn auch erstrebenswert ist, ob uns die einzelnen Einblicke in unsere Vergangenheit Aufschluss geben, uns helfen oder gar schaden, kann jedoch niemand vorher wissen. Manche haften an ihrer Vergangenheit und wollen so viel wie nur irgend möglich davon erfahren. Andere jedoch sehnen sich danach, den Neuanfang zu nutzen und ihre Vergangenheit eben genau dort zu belassen: Vergangen.
Wer und was wirst du sein?