Der Begriff Mitwelt wurde von Professor Harald Lesch geprägt. In vielen Onlineenzyklopädien ist der Begriff noch reichlich dünn beschrieben – daher nehme ich mal das Heft in die Hand und mache meinerseits den ersten Schritt:
Das Wort „Umwelt“ suggeriert, dass etwas lediglich um uns herum ist und wir uns aussuchen können, was uns denn umgibt. Ganz so, wie wir unsere Umgebung aussuchen können. Richtiger dagegen ist das, was wir in der Öffentlichkeit mit unseren Mitmenschen erleben: Die sind eben auch da und umgeben uns, aber welche genau, können wir nicht wirklich beeinflussen.
Genau so ist es in der Mitwelt. Denn die Welt, in der wir leben, die Natur, die Luft – wir sind von ihr abhängig, sind selbst Teil von ihr und können uns nicht einfach aussuchen, keinen Sauerstoff oder keine Luftverschmutzung mehr zu haben. Sie umgibt uns, sie ist Teil von uns und wir Teil davon. Alles hat Einfluss auf uns und wir in gewisser Weise auch auf sie.
Wichtig zu verstehen ist dabei, dass es keine Distanz gibt. Wir sind keine Fremdkörper und können die Mitwelt nicht beherrschen – sie würde sich im Zweifelsfall wirklich furchtbar an uns rächen. Alles, was wir ihr antun, tun wir in gewisser Weise so uns selbst an. Auch deswegen ist es unsinnig, ein Leben zu führen, das destruktiv und verschwenderisch ist – wir schaden uns so nur selbst, aber in mehrfacher Hinsicht.