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Xelestra Dornenläufer

Xelestra ist eine freie Tauren-Todesritterin. Während die meisten übrigen Todesritter entweder den Rittern der schwarzen Klinge angehören, noch immer dem Lich-König ihre Treue schwören oder im Krieg gegen Arthas gefallen und endlich selbst dem Tod überstellt wurden, ist Xelestra eine Ausnahme, die frei und ohne Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen für ihre eigene Sache kämpft. Sie folgt dabei ihrem eigenen Ehrenkodex, der sich merklich von jenen anderer Todesritter unterscheidet. Denn niemand wird als Todesritter geboren. So war auch Xelestra in ihrem früheren Leben eine andere Taurin, als sie heute ist, trug einen anderen Namen und hatte noch einen festen Stand, in den sie gehörte.

Die ersten Jahre

Ihr ursprünglicher Name war Celeste Dornenläufer, Tochter von Kareth und Duria Dornenläufer. Als Teil einer kleinen Sippe Tauren zogen sie um die einzelnen Dornenranken des südlichen Brachlandes, suchten in der Nähe der groben Geflechte Schutz vor den nicht enden wollenden Attacken der Zentauren, die der kleineren Gruppe wesentlich schwerer zusetzten, als sie das bei den anderen Sippen taten. Es war einer dieser Überfälle, wie sie zu Dutzenden zu jeder Sonnenwende über die Sippe einbrachen, bei dem Duria durch einen Zentauren vor den Augen der noch jungen Celeste erschlagen wurde. Aber während andere ob des Anblickes der eigenen, sterbenden Mutter verzweifelt, der blutrünstigen Fratze eines Zentauren erschaudert oder der eigenen Jugend von nicht einmal sieben Sommern ängstlich zusammengekauert dem eigenen Schicksal aus tränenden Augen entgegen gestarrt hätten, wandten sich die Emotionen der jungen Celeste in abgrundtiefen Hass und Zorn, ergriff sie die zu Boden gefallene Klinge ihrer Mutter und rammte sie mit dem Mute der Verzweiflung durch den Hals der vierbeinigen Mörderbestie vor sich. Doch auch als der Kopf des Zentauren, von Unglauben und Überraschung verzerrt, zur Seite kippte und vom Hals herab gen Boden stürzte, war der Zorn der jungen Taurin nicht verebbt. Entschlossen stürmte sie weiter, schlug die Klinge in die Flanke eines weiteren Zentauren, stieß einen hellen, jedoch nicht minder schwachen Kriegsschrei aus, wollte sich dem nächsten Gegner entgegen werfen, ehe zwei erwachsene Taurenwachen sie zurückhielten. Erst als der Angriff der Zentauren erneut erfolgreich zurückgeschlagen war, Kareth sich seiner Tochter angenommen und der Rausch des Krieges in ihren Adern verebbt war, begriff sie den Tod ihrer Mutter und brach in Tränen aus.

Junge Kriegerin und Wächterin

Obgleich ihre Taten von Wut und Zorn getrieben waren, so hatte sie doch etliche andere Wachen dadurch beeindruckt, dass sie, die sie noch ein Kind war, bereits zwei Zentauren eigenhändig erlegt hatte. So beschloß man, ihr Talent im Umgang mit Waffen zu fördern. Bald schon erhielt sie Unterricht im Umgang mit Klingen, Äxten und Streitkolben, wurde sie der Verwendung von Harnischen unterwiesen und Kampftaktik gelehrt. Sie zog mit den Jägern auf der Suche nach Kodos und Donnerechsen aus, bewies ihre gelernten Fähigkeiten im Kampf gegen die mächtigen, aber behäbigen Riesen, schützte den Jägern den Rücken, während diese das Fleisch und Leder der großen Kreaturen verstauten und zurück zum Lager schafften. Und auch als sich die Stämme versammelten und unter der Führung von Cairne und eines seltsam grünen Kerls, der sich selbst als Orc vorstellte, in den Krieg zogen, blieb sie mit den wenigen anderen Jünglingen zurück, um die Lager zu bewachen. Ihre Ausbildung, das Training und damit auch die Jugend zogen mit den Jahren dahin, ebenso wie ihre Sippe, die schließlich am Fuße der großen Taurenstadt Donnerfels in Mulgore, im Dorf Bluthuf eine Heimat fand. Und auch ihre Anwärterschaft fand nun, da die Tage des Umherreisens und der Furcht vor den Übergriffen der Zentauren gezählt waren, ein Ende. Schließlich wurde sie zu einer vollwertigen Beschützerin der Tauren ernannt, sollte sie vor ihrem Häuptling den Treueeid schwören und ihr Leben einzig und allein dem Schutz der Tauren verschreiben.

Eine andere Treue

Sie war entsetzt, als ihre Treue nicht etwa den Tauren oder gar ihrer Sippe, sondern der ‚Horde‘ geschworen werden sollte. Zornig wies sie dies zurück, verweigerte ihren Schwur all jenen, die nicht Taure waren, beharrte darauf, dass einzig und allein Tauren das Anrecht hatten, Mulgore und ganz Kalimdor für sich zu beanspruchen, die Fremden aus einem anderen Land dagegen hier nur geduldet und maximal Gäste sein sollten. Wütend wandte sie sich ab, an allem zweifelnd, das sie bis zu diesem Tage gehört, gesehen und getan hatte. Ihre Worte, wenn auch unbedacht und voreilig ausgesprochen, erweckten das Interesse einer anderen Taurin, die sie ins Zwiegespräch nahm: Magatha Grimmtotem. Sie erzählte Celeste von dem Grimmtotemclan, der genau die Ziele zu verfolgen schien, nach denen sich Celeste so sehnte: Der Führung der Tauren mit dem Gedanken, Kalimdor nur den Tauren zu lassen und alle anderen entweder als Gäste oder schwächliche Verbündete anzusehen. Und sie lud Celeste ein, diesem Clan beizutreten und Teil derer zu werden, die im Süden von Feralas trainierten und sich darauf vorbereiteten, genau dieses Ziel zu erreichen. Celeste musste nicht lange nachdenken, kehrte zu ihrem Heim zurück, packte ihre Sachen, verabschiedete sich von ihrer Familie und zog gen Feralas, um dort an der Seite derer zu kämpfen, deren Herzen noch nicht durch die schwächlichen Wahnvorstellungen dieses Cairne verseucht worden waren.

Invasion

Sie war erst wenige Monde in diesem sehr provisorischen Lager angekommen, als es von einer Horde Feinde überfallen wurde. Doch die Feinde, die das Camp überfielen, waren anders als die Zentauren und alle Feinde, gegen die Celeste jemals gekämpft hatte: Skelette, Ghule, Gargoyles, riesige Spinnen, alle angeführt von einem Lich, dessen kalter Atem den Rauhreif über die Zelte des Camps schlagen ließ. Die Streiter des Lagers kämpften entschlossen und mit beeindruckender Stärke, doch am Ende unterlagen sie, wurden von den schieren Massen, die kein Ende zu nehmen schienen, überwältigt. Lediglich Celeste verblieb als Überlebende des Massakers, umzingelt von Untoten und anderen grässlichen Wesen. Ihr Kampfeswille in dieser klar aus ausweglos erkennbaren Situation beeindruckte den Lich, ließ ihn die Taurin Gefangen nehmen und vernehmen. Als er dann, da er die Taurenkämpferin nach ihrer Motivation ausfragte hörte, dass Kalimdor einzig und allein den Tauren gehören sollte, sie allem anderen den Tod und die Zerstörung wünschte und alles tun würde, um dieses Land zu einen, bot er ihr die Verwandlung in eine Streiterin im Dienste seines Herren an, versprach ihr Kräfte, die sie in die Lage versetzen sollten, genau dies zu erreichen. Ohne nachzudenken willigte Celeste ein….und ließ ihr Leben, das sie bis zu diesem Tage geführt hatte, hinter sich.

Wiedererwachen in Naxxramas

Die folgenden Jahre wurde sie den Künsten unterwiesen, die ihr neuer Herr ihr verliehen hatte. Jener neue Herr war niemand anders als der Lich-König persönlich, der seine Reihen mit unbarmherzigen Kreaturen füllte, um Azeroth ein Ende zu machen. Einen besonderen Platz in diesen Reihen sollten die Todesritter einnehmen, Diener mit genügend Macht und scharfem Verstand, um die Heerscharen an der Front zu kontrollieren und richtig einzusetzen. Die Celeste, die vorher existiert hatte jedoch, war mit der Erlangung der neuen Kräfte und ihres neuen Standes vergangen. Nichts außer ihrem Äußeren und ihrer geschulten Kampftechniken war zurück geblieben – nicht einmal mehr Erinnerungen an das Versprechen, das ihr der Lich gegeben hatte. Sie ahnte auch nicht, wer oder was sie sein konnte oder was für Pläne der Lich-König für sie haben könnte, als er sie entsandte, um nach einem Orc Hexenmeister zu suchen und sein Vertrauen zu erlangen. Erst als sie diesen gefunden und sich unter vorgeschobenen Ausflüchten einen Grund ausgedacht hatte, weshalb sie dessen Hilfe benötigte, erwachte ein Teil ihres altes, vorangegangenen Selbst in ihr. Doch erst, als der Hexenmeister mittels seiner Fähigkeiten die Essenz ihrer Seele aus ihrer Waffe zog, die Bruchstücke, in die diese zerschlagen worden war aneinander fügte und den fehlenden Splitter in Form eines Kristalls an sie gab, wurde sie sich ihrer Identität wirklich langsam bewusst. So gelang es ihr, die Einflüsterungen des Lich-Königs abzustreifen und den Kampf gegen ihn aufzunehmen.

Kampf gegen den Lich-König

Als sie den Lich-König gemeinsam mit etlichen anderen in seiner Zitadelle konfrontierte, raubte er der Taurin, die seit der Wiedererweckung den Namen Xelestra trug, mit einer einzigen Handbewegung alle Kräfte, die er ihr vorher verliehen hatte. Zwar sackte sie so in sich zusammen, lag kraftlos am Boden, doch anders als sie es selbst erwartet hatte, war sie noch am Leben. „Er ist nicht nur ein mächtiger Feind, sondern auch einer der mächtigsten Schwindler und Lügner, die Azeroth jemals hervor gebracht hat. Damit seine Kräfte sich in den Todesrittern manifestieren können, müssen diese noch lebendig sein, auch wenn die Mächte jeden Organismus töten würden. Allein die Schwelle zwischen Leben und Tod ist es, die den Todesrittern ihre Macht verleiht.“ hatte es einst eine Druidin, die Xelestra näher untersucht hatte, zusammengefasst. Nun, da ihr die Mächte des Lich-Königs genommen waren, verblieben nur die schwachen Kräfte der einstmals lebenden Celeste in ihr, die sie ihre Klinge mit ungebrochener Entschlossenheit, aber kaum noch vorhandener Stärke gegen den Lich-König führen ließ. So gelang ihr und allen, die vorher gescheitert waren, der Sieg gegen den Lich-König. Doch das schwache Licht des Lebens, das bis zu diesem Zeitpunkt in Xelestra gebrannt hatte, verlosch unter dieser unbeschreiblichen Anstrengung vollends. Von aller Kraft verlassen und im Wissen, ihren Freunden einen letzten Dienst erwiesen zu haben, stürzte sie die riesige Eiskronenzitadelle hinab in die Tiefen der Seelenschmiede.

Wiedererwachen

Ausgerechnet einer der Seelenwächter war es, der Xelestras Seele wieder in ihren Körper fahren ließ und die gerade erloschene Flamme des Lebens damit neu entfachte. Aber auch die unheiligen Kräfte, deren Band der Lich-König vor seinem Ende durchtrennt hatte, waren zurück gekehrt und taten ihr Übriges, um die Flamme des Lebens im Körper der Taurin zu bewahren. Noch ehe sie die Seelenschmiede wieder verließ, erhielt sie eine andere, junge Taurin als Geschenk. Sie musste nicht fragen, wer diese junge, vielleicht zehn Sommer junge Taurin war. Denn bereits in Naxxramas war sie ihr, wenn auch in einer wesentlich älteren und größeren Gestalt, bereits aufgefallen. Und doch gingen ihre Erinnerungen noch weiter hin die Vergangenheit – bis zurück zu jenem Tage, da sie sich von ihrer Familie verabschiedet hatte, um ihr Glück bei den Grimmtotem zu suchen: Diese Taurin, die sie in Armen hielt, war ihre Halbschwester. Entschlossen, ihr das Schicksal zu ersparen, das ihr nun anheim gefallen war, suchte die Todesritterin ein letztes Mal jenen Hexenmeister auf, der zu einem guten Freund geworden war, bat ihm darum, für die junge Taurin zu sorgen und sie aus den kalten Landen von Nordend fern zu halten, auf das ihr niemals ein ähnliches Schicksal wie ihrer großen Schwester widerfahren möge. Dann verschwand sie in den kalten Weiten.

Ihre Mission

Der Lich-König war besiegt, die Truppen, die vorher den Kontinent gesichert und das Böse zurückgeschlagen hatten, weitestgehend abgezogen. Und obwohl nun ein anderer die Krone des Lich-Königs trug und versprochen hatte, die Geißel im Zaum zu halten, tobten noch ungezählte Heerscharen dieser untoten Diener umher, warteten nur darauf, unschuldige Seelen ins Verderben zu stürzen. Der ehemalige Arenaplatz, an dem das Argentumturnier vor den Toren des Lich-Königs und unter dessen Augen stattgefunden hatte, in dem die Helden ihren Mut und ihre Entschlossenheit bewiesen hatten, um gegen Arthas zu marschieren, war von den Horden verwüstet und nahezu vollends zerstört worden. Lediglich einige Reste dessen, was ehemals die Kapelle war, hatten dem Ansturm Stand gehalten. Genau von diesem Ort aus führt Xelestra ihren eigenen Feldzug gegen die Geißel, deren Taktiken, Stärken und Methoden sie so gut kennt wie kaum ein anderer. So kämpft sie gegen jene, an deren Seite sie einstmals hätte kämpfen sollen, getrieben vom unbändigen Willen, ihre Fehler, die sie einst begangen hat, wieder gutzumachen.

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