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Nullpunktreaktor

Als überaus leistungsfähiger, allerdings auch hochriskanter Quell von überwältigend großen Energiemengen, bei denen man nur marginale Materie aufwenden muss, um diese zu erhalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um ein kontrolliertes, in einem Eindämmungsfeld eingeschlossenes, schwarzes Loch von wenigen Mikrometern Durchmessern, dessen Gravitations- und Strahlungsenergie genutzt wird, um einerseits das Eindämmungsfeld zu betreiben, sowie auch das Schiff, das um diesen Reaktor herum gebaut wird, anzutreiben. Da hierfür, wenn die Singularität einmal stabilisiert ist, keine externe Energie oder Materie zugeführt werden muss, um die Energie nutzen zu können, wurde als Begrifflichkeit „Nullpunktreaktor“ gewählt.

Grundsätzliche Funktionsweise

Wie bereits am Anfang erwähnt, besteht ein Nullpunktreaktor im Kern aus einer Singularität – umgangssprachlich gesprochen einem winzigen, schwarzen Loch. Dieses schwarze Loch wird mittels Kraftfeldern im Zentrum des Nullpunktreaktors gehalten, so dass es keinerlei direkten oder sonstwie gearteten Kontakt mit den übrigen Reaktorsystemen gibt. Lediglich die Gravitation sowie die spezifische Strahlung der Singularität treten aus und wirken auf das Kraftfeld sowie die dahinter liegenden Kollektoren, die aus den Gravitationskräften, den Scherkräften sowie der Strahlung nutzbare Energie gewinnen. Diese Kollektoren werden mit Protoneninjektoren gekoppelt, die dazu dienen, der Singularität kontrollierte Masse in Form von Protonen zuzuführen, was einen Anstieg der Reaktion, Gravitation und Strahlung bewirkt, die um ein Vielfaches über der nötigen Energie zur Eindämmung oder gar Ausstrahlung der Protonen liegt.

Durch Regelung des Protonenstrahls kann somit der Energieoutput des Nullpunktreaktors geregelt werden, wobei die Stärke des Protonenstrahls durch die Energiemenge, die die Eindämmungsfelder zu leisten und die Kollektoren zu absorbieren im Stande sind, im normalen Betrieb begrenzt wird.

Abnormaler Betrieb

Der normale Betrieb endet, wenn der Energieoutput der Singularität die Absorbtionsfähigkeit von Kollektoren und Kraftfeldern übersteigt. Dies kann entweder durch eine bewusste Übersättigung mittels der Protoneninjektoren erfolgen, im wesentlich wahrscheinlicheren Fall jedoch ist dies Konsequenz der Beschädigung des Eindämmungsgefäßes. Im Falle eines solchen Ereignisses wächst die Singularität so weit heran, dass es in Berührung mit der innersten Kollektorenschale kommt. Hierdurch wird eine schlagartige Materie-Antimaterie-Reaktion in der Singularität ausgelöst, die ein sprunghaftes Anwachsen zur Folge hat. Im Verlauf der folgenden Nanosekunden wächst die Singularität über das Ausmaß des Reaktorgefäßes hinaus und wächst zu einem Mini-Schwarzen-Loch heran, das unmittelbar nach dessen Freisetzung jegliche Materie im unmittelbaren Umkreis aufnimmt und seiner Masse hinzufügt.

Vorgehensweise im Notfall

Für den Fall, dass ein Nullpunktreaktor jemals in den abnormalen Betrieb übergehen sollte, ist dieser unverzüglich zu entfernen sowie eine sichere Distanz von mindestens fünf Lichtminuten einzunehmen, da man andernfalls von der voranschreitenden Eskalation der entstehenden, unkontrollierten Singularität verschlungen wird. Aus diesem Grund sind Nullpunktreaktoren zwar äußerst potente Energielieferanten, wegen ihrer Gefährlichkeit und der Tatsache, dass man einen Planeten nicht so einfach etliche Lichtminuten oder gar -stunden weg transportieren kann, für den planetaren Einsatz verboten. Auch in den Raumflotten finden sie nur noch selten Verwendung. Es soll jedoch bereits Versuche gegeben haben, ein mit einem Nullpunktreaktor ausgestattetes Schiff aus einem Akt der Verzweiflung direkt in eine feindliche Flotte gesteuert zu haben, um so nicht nur das Schiff, sondern die gesamte, feindliche Flotte durch die Fehlfunktion des Reaktors zu vernichten.

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