Man könnte zwar beim Begriff „Generationen“ meinen, dass es sich hier um biologische Generationen handelt, tatsächlich ist aber etwas vollkommen anderes gemeint – denn Humanoide werden, auch über 20 Jahre nach ihrem ersten Auftreten auf der Erde – immer noch als „künstliche“ Lebensformen betrachtet und bestenfalls wie auf zwei Beinen laufende iPhones angesehen – nur eben welche, die auch Widerworte geben und deren Wartung und Betriebskosten noch erheblich über den Preisen von iPhones liegen (ja, sowas ist absolut möglich!).
Während ihres Auftretens wurde das Verfahren der Herstellung und etliche Rahmenbedingungen jedoch mehrfach geändert. Diese Änderungen sind so maßgeblich und unterscheidet die jeweiligen Humanoiden so deutlich voneinander, dass man von festen, deutlich unterscheidbaren Generationen sprechen kann, wobei wir uns aktuell in der vierten Generation befinden.
Generation 1 (Urspungsgeneration)
In der ersten Generation sind die allerersten Humanoiden zusammengefasst, die jemals erschaffen wurden. Da es sich hier primär um Proof-of-Concept-Humanoide handelt, die entweder für Transplantationen oder Versuche herangezüchtet worden, ist ihre Zahl äußerst niedrig und beträgt lediglich einige hundert, die im Zeitraum zwischen 1996 und 1999 in den Laboren erschaffen wurden. Heute leben von diesen Prototypen bzw. Ur-Humanoiden nur noch vier oder fünf Stück, die aber allesamt schwere Probleme mit der Gesundheit haben und auf ständige, umfassende Betreuung angewiesen sind.
Generation 2 (Experimentalgeneration)
Nachdem man in den vorherigen Jahren umfassend Erfahrungen sammeln konnte und stabile Humanoide erschaffen hat, ist man dazu über gegangen, die Extreme herauszufinden. Insbesondere Militärs und private Sicherheits- und milizenähnliche Unternehmen haben hier viel Geld in die Hand genommen, um gezielt spezialisierte Humanoide zu erschaffen. Aber auch Großkonzerne, Regierungen, Geheimdienste – alle mit VIEL Geld – haben sich hier sehr spezifisch zusammengestellte und teils hochgezüchtete Humanoide geordert. So wurde im Zeitraum zwischen 1999 und 2002 ein bunter Mix einiger tausend Humanoider erschaffen, bei denen gewisse Attribute bis über alle Grenzen hinaus überschritten wurden. Der „Ausschuss“, also der Anteil jener, die aufgrund von Inkompatibilitäten, Gendefekten oder ähnlichen Fehlern daraufhin nicht lebensfähig und somit noch in der Wachstumsphase verstarb, war allerdings ziemlich hoch. Sie gehören nun zu einer eher kleinen Gruppierung, die allerdings durch außergewöhnliche Größe, besondere Fähigkeiten oder andere Besonderheiten aus der „Masse“ hervorsticht.
Generation 3 (Undercover-Phase)
Mit dem Bann der Humanoiden-Herstellung brachen die meisten Labore ein. Lediglich Australien durfte noch ein Gen-Labor unterhalten und nutzte dies auch, um die Gensequenzen zu verfeinern und die Stabilität immer weiter zu entwickeln. Inoffiziell gab es allerdings noch WEITAUS mehr Labore, in denen in sehr kleinem Umfang im Geheimen weitere Humanoide gezüchtet und in die Welt gesetzt wurden. Anders als die Humanoiden der Generation 2 sind diese eher auf Stabilität und Normalität ausgelegt. Harte und krasse Ausreißer in Sachen Größe, Fellfarbe und -muster sind daher quasi nicht zu beobachten. Gleichzeitig wurde aber auch das hypnotische Training der Humanoiden entwickelt, bei dem gezielt Hirnmuster von Humanoiden ausgelesen und auf andere übertragen werden konnten, um so erlernte Fähigkeiten, Sprachen und Talente zu kopieren. Etwas, das anfangs nur in der Theorie erdacht wurde, fand in der Undercover-Phase erste, praktische Experimente.
Generation 4 (NGI-Phase)
Der Vorstoß von NGI sowie die Vorstellung des HIVE machte die vorher eher im Geheimen fortgeführten Klon- und Produktionsschritte massenmarkttauglich. Von einem Tag zum anderen bot man fertige Genstränge an, von denen Varianten mit frei auswählbaren Attributen und Besonderheiten erschaffen werden konnten. Die Hirnmuster, die in der Undercover-Phase nur experimentell und unter Laborbedingungen angewandt wurden, bildeten elementaren Bestandteil des HIVE – mit nur etwas Geldeinsatz konnte man einen Humanoiden etliche Dinge einfach im Schlaf erlernen lassen, Sprachen lehren, Talente antrainieren. Physisch unterliegen die Humanoiden der neuesten Generation zwar – insbesondere im Vergleich zu jenen der zweiten Generation – etlichen Limitierungen, um ihre Gene stabil zu halten, aber ihre Zahl, die schnell in die zehn- und hunderttausenden weltweit gehen sollte, macht das mehr als wett. Einige sehen jedoch in genau dieser plötzlichen Häufung von Humanoiden eine Gefahr, eine Bedrohung für die für Menschen gemachte Welt.