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Kapitel 11 – Unorthodoxe Heilung

Mittlerweile war die Nacht über den Schrein eingebrochen und die namensgebenden zwei Monde spendeten ein kühles, weißliches, schwaches Licht. Der Außenbereich hatte sich geleert, während auch innen das geschäftige Treiben langsam in ein gemeinschaftliches Gemurmel überging, begleitet von dem einen oder anderen Schnarcher. Nur wenige Wachen, zumeist Sonnenläufer, die sich freiwillig gemeldet hatten, standen noch am unteren Treppenabsatz Wache, behielten das Geschehen im Tal im Auge. Doch auch wenn sich in den vergangenen Wochen immer mehr Goblins und Orcs an den Ländereien zu Schaffen machten, die einst saftig-goldenen Wiesen mit Schaufel und Hacke durchgruben und ein wahres Chaos in der Natur anrichteten, so waren sie doch zumindest recht ereignislos – von dem Sha, das inmitten des vorher friedlichen Gebietes einmal abgesehen.
Entsprechend auffällig war es, als die Todesritterin taumelnd aus dem Eingang stürzte, vorwärts strauchelte und sich mit einer Hand auf dem Geländer abstützte, während sie ihre andere Hand mit aller Kraft gegen ihre Brust drückte, röchelte und sichtlich um Atem rang. Aus ihren Nüstern und ihren Mundwinkeln drang Blut, das mit jedem Atemzug noch etwas stärker zu laufen schien. Ihre Augen glänzten im fahlen Licht der beiden Monde, wirkten, als tränten sie, würde die Todesritterin weinen. Dann warf sie ihren Oberkörper nach vorn, geschüttelt von einem heftigen Hustenanfall, der weiteres Blut im hohen Bogen aus ihrem Mund schleuderte und sie fast von den Beinen riss.
‚Nicht bewegen‘ dachte sie, fühlte, wie die Schmerzen in ihrer Brust schwächer wurden, als sie für einen Augenblick den Atem anhielt und sich nicht bewegte. Doch bereits beim nächsten Atemzug flammten sie erneut auf, brannte es in ihrer Brust, als würde sie bei lebendigem Leib aufgeschlitzt. Doch noch schlimmer war die Tatsache, dass es immer schwerer für sie wurde, überhaupt zu atmen. Es war keine Stunde vergangen seit Khaled ihr die Klinge in die Brust gebohrt hatte….wie mochte das nur bis zum Sonnenaufgang werden? Sie biß auf die Zähne, presste ihre linke Hand noch kräftiger gegen ihre Brustplatte, versuchte, sich die Panzerung vom Leib zu ziehen. Doch die Verschlüsse und die Schlösser hielten eisern fest, pressten ihre Brust im Gegenteil noch fester zusammen.
„Todesritterin! Ein Glück, dass ich dich gefunden habe. Was…“ begann Kweezil, der hinter Xelestra die Stufen herunter gestürmt und in die Richtung gerannt war, die sie am Wahrscheinlichsten gewählt hatte. A

Published inFrostfeuer

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