Xelestra lag in einem der Betten, die in den äußeren Winkeln von Vadarassars Zelt untergebracht waren. Und auch wenn die anderen Novatian immer wieder zur Eile drängten, da ihr die Zeit davon lief, wirkte er schon fast beunruhigend gelassen, zog ihre Decke zurecht, ehe er mit der rechten Hand über Nase und Mund der Todesritterin strich.
Nur schwach spürte er noch einen Hauch von Atem, der ihr aus Mund und Nase glitt, ruckartig ging und lange Pausen zwischen den einzelnen, schwachen Stößen einlegte. Für jedes andere Lebewesen war dies ein Indiz dafür, dass die Seele gerade dabei war, aus dem Körper zu fahren. Doch hier war alles anders. Die Todesritterin war noch relativ jung, ihre Seele uneins und die Energien in ihr für den Zustand verantwortlich.
Dann legte Novatian seine Hand auf ihre Stirn, strich durch die filzige, verklebte Mähne der Todesritterin und schloss seine eigenen Augen.
„An’She. Helles Licht am Firnament. Auge, das uns Wärme schenkt. Lenke deinen Blick auf dieses Kind der Erdenmutter. Denn obgleich es selbst andere Pfade wählte als deine Boten, so ist sie doch ein Teil von uns.“ Flüsterte der alte Taure vor sich hin.
„An’She. Unendliche Jägerin auf der Suche nach Mu’Sha. Schenke mir, deinem niederen Diener die Kraft, jenes dem Untergang geweihte Licht durch die Finsternis zu leiten. An’She…..“ flüsterte er weiter, wurde mit jedem Wort leiser, bis es nur noch in ein Genuschel überging.
Einige Augenblicke schien es, als würde nichts geschehen. Gebannt starrten Vadarassar und Braunpelz auf das Geschehen, in das nur wenige Augenblicke später auch Nikariu eingriff, die hinter den beiden hervor trat, sich an die Seite von Novatian stellte und ganz so, als hätte sie es von vornherein nicht anders geplant, seine linke Hand mit ihrer Rechten ergriff, ehe sie mit ihrer linken Hand die ebenfalls linke Hand der Todesritterin umschloss.
Kapitel 18 – Jetzt platzt die Bombe
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