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Kapitel 3 – Eine alte Schuld

Nur langsam kehrten ihre Sinne wieder zu ihr zurück. Allen voran ihr Geruchsinn, der ihr den modrigen, fauligen Geruch des Kerkers, in den man sie geworfen hatte, überdeutlich präsent machte. Wäre sie eine andere gewesen, der Gestank aus einer Mischung von Fäkalien, faulen Blutes, alten Fleisches und Überresten verschiedener Lebewesen hätte ihr vermutlich den Magen herum gedreht und die Mischung der Gerüchte noch weiter ergänzt. So jedoch nahm sie es nur mit einem verzerrten Gesichtsausdruck zur Kenntnis, der dem weichen, unangenehmen Gefühl in ihrer Brust- und Bauchgegend geschuldet war – offensichtlich hatten die Wachen dahingehend ‚Spass‘ mit ihr gehabt, dass sie ihr einige Rippen gebrochen hatten, ehe man sie hier in das Gefängnis geworfen hatte. 
Nicht die ersten Blessuren, die sich im Leben zugezogen hatte. Und wie alle anderen davor, würden auch diese schnell wieder verheilen – dank der Selbstheilungskräfte, die man als Todesritter besaß, sogar innerhalb weniger Stunden bis Tage – womit lediglich eine recht grimmige Grundeinstellung ihrerseits blieb. Diese Stimmung wurde noch ein wenig grimmiger, als sie die metallenen Fesseln an ihren Armen und Beinen bemerkte, die in dicke Ketten in Wand und Boden mündeten und so ihren Bewegungsfreiraum eingrenzen sollten.

Published inFrostfeuer

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