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Ein offener Brief an dich

Eigentlich ist das Thema für mich ja schon erledigt. Nun – es sollte erledigt sein, aber nicht nur ich, sondern meine Freunde merken überdeutlich, dass es mich immer noch belastet, mich bewegt und ich innerlich eben nicht damit abgeschlossen habe. Also habe ich es zumindest einigen meiner Freunde grob umrissen. Hier habe ich allerdings widersprüchliche Reaktionen und Antworten bekommen.

Die eine Antwort ist genau das, was ich erwartet habe: Lass es sein, nimm keinerlei Kontakt mehr auf, die Angelegenheit ist mit der ganzen Vorgeschichte, die gelaufen ist, gestorben. Die andere Antwort aber war, dass ich es doch noch ein letztes Mal versuchen solle – denn einige Damen wären nun einmal so. Sogar der Hinweis, dass das bei manchen Frauen ein „Test“ sei, kam hier zur Sprache.

So weit die Widersprüche. Kommen wir nun zu den Gemeinsamkeiten, die ich gehört habe. Denn ja, im Kern waren sich alle (und nicht nur die beiden – beides übrigens ebenfalls Frauen, falls das relevant sein sollte) einig:

Wahrer Hass und so vehemente Ablehnung, wie ich sie zu spüren bekommen habe, kann nur dadurch entstehen, dass da vorher andere, von mir vielleicht verschmähte oder falsch interpretierte Gefühle präsent gewesen sind. Spätestens hier allerdings betreten wir den Bereich der Spekulation.

Um für mich selbst nun wirklich einen Abschluss und gleichzeitig eine Chance zu schaffen, habe ich mich entschlossen, einen Brief zu schreiben. Allerdings werde ich diesen Brief nicht abschicken, sondern hier, als offenen Brief, veröffentlichen. Der Gründe habe ich genau drei:

  1. Will ich, dass nicht nur sie, sondern auch etwaige andere, die in der Vergangenheit zwischen die Fronten geraten sind, sich eingemischt haben oder sonstwie beteiligt sind, an den Inhalten teilhaben.
  2. Habe ich, seit ich die letzte Mail an sie gesandt und damit um Verzeihung gebeten habe, ihre Adresse nicht mehr (was mittlerweile schon gute 5 Jahre sein dürften. Kontakt gab es nur noch sporadisch über Onlinekanäle). Ich wüsste also gar nicht, wo ich den Brief hinschicken sollte.
  3. Weiß ich noch von den vergangenen, textlichen Versuchen, dass sie Wörter und Sätze entweder absichtlich oder unabsichtlich falsch liest, Worte weglässt, hinzudichtet, Bedeutungen verdreht und dergleichen. Indem ich den Brief hier online stelle, kann jeder selbst lesen, WAS ich geschrieben habe. Es ist also, so gesehen, auch Selbstschutz.

Wie zuvor – ich nenne keine Namen. Aber ich denke, sie und alle anderen, die betroffen sind, werden wissen, von wem ich spreche, wer angesprochen ist.

Ich bin mir überdies sicher, dass mindestens einer dieser Personen diesen Brief hier finden wird. Wenn ihr meint, dass es hilft – leitet ihn weiter. Wenn nicht – amüsiert euch, oder ignoriert ihn.


Liebe x,

ich hoffe, es geht dir gut. Es ist schon eine Weile her, seit wir das letzte Mal Kontakt hatten, und ich möchte diesen Brief nutzen, um einige Gedanken zu teilen, die mir am Herzen liegen.

Unser Austausch war leider nur kurz und blieb oft oberflächlich. Obwohl wir uns nie richtig kennengelernt haben, habe ich viel über dich durch deine Kunst und deine Online-Präsenz erfahren. Deine Werke und Gedanken haben mich oft inspiriert und beeindruckt. Gleichzeitig habe ich bedauert, dass wir nie die Gelegenheit hatten, uns wirklich auszutauschen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Respekt und Ehrlichkeit sind für mich sehr wichtig. Ich schätze Offenheit und Verlässlichkeit, und ich hoffe, dass dies in meinem Verhalten dir gegenüber immer spürbar war. Wenn ich jemals etwas gesagt habe, das dich verletzt oder verärgert hat, so war dies nie meine Absicht. Mein Ziel war immer, dich zu unterstützen und dir ehrlich meine Gedanken mitzuteilen.

Ich habe deine Kreativität und deine Stärke bewundert. Die Male, in denen ich versucht habe, dir zu helfen, waren immer aus einer tiefen Wertschätzung für dich heraus. Ich habe nie eine Gegenleistung erwartet – nicht einmal ein „Danke“. Es war mir genug, zu wissen, dass ich dir in irgendeiner Form nützlich sein konnte.

Es tut mir leid, dass wir nie die Gelegenheit hatten, tiefere Gespräche zu führen. Ich hätte gerne mehr über dich erfahren und meine Vermutung bestätigt, dass wir in vielerlei Hinsicht ähnlich denken und fühlen. Meine Blog-Posts waren auch als Einladung gedacht, mehr über mich zu erfahren und vielleicht einen Dialog zu beginnen, wann immer du dich bereit dazu fühlst.

Die Jahre, die vergangen sind, haben die Spannungen zwischen uns leider nicht verschwinden lassen. Diese ungelösten Konflikte belasten mich bis heute. Ich wünsche mir, dass wir einen Weg finden, diese Missverständnisse auszuräumen und vielleicht sogar einen Neuanfang zu wagen, wenn du dazu bereit bist.

Ich möchte dir versichern, dass ich keinen Groll hege. Mein einziger Wunsch ist es, die Dinge ins Reine zu bringen und dir zu zeigen, dass ich dich als Mensch und Künstlerin sehr schätze. Was du mit diesen Zeilen machst, liegt ganz bei dir.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg in deinem kreativen Schaffen.

Herzliche Grüße,

Thomas

Published inaktuelle Themen

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