Ich möchte etwas voraus schicken: Selten sind mir Zeilen so schwer gefallen, wie diese hier, die ich nun niederschreiben möchte. Primär, weil vieles davon gegen meine eigenen Ideale und das geht, was ich so an Erziehung und Lebenserfahrung genossen habe. Aber es ist gleichzeitig auch eine kleine Erklärung dessen, was in meinem Leben liebestechnisch und im Umgang mit dem anderen Geschlecht wahrscheinlich falsch gelaufen ist. Beleidigen oder wem zu nahe treten will ich hierdurch gewiss nicht – und einen Vorwurf auch nicht machen. Es ist nun einmal eine neutrale Betrachtungsweise, so etwas Derartiges in diesem Fall überhaupt möglich ist.
Quellen für das zu Sagende habe ich mittlerweile einige. Seien es Aussagen von anderen Frauen, seien es Analysen von Tamara auf YouTube, etliche Compilations von Shoe0nhead, Statistiken, die bspw. Tinder ausgewertet haben, aber auch meine eigenen Erfahrungen habe ich einfließen lassen. In Summe steht so eine doch ganz ansehnliche Zahl an Datenpunkten, die man sicher wissenschaftlich aufarbeiten und daraus eine Doktorarbeit anfertigen könnte, aber dazu fehlt mir das entsprechende Hintergrundstudium und -diplom (bzw. Master oder zumindest Bachelor). Heißt aber nicht, dass ich nicht einfach selbst einmal die Daten, die ich so sehe, interpretieren und auswerten könnte. Immerhin bin auch ich ein Akademiker und kann somit methodisch vorgehen, habe das alles einmal gelernt, nur eben nicht in diesem Feld, sondern in einem naturwissenschaftlichen Bereich. Und vielleicht hilft es mir ja, daher nicht unbedingt auf Gefühle, sondern mehr auf Fakten einzugehen.
Frauen sind Wesen des Chaos
Erster Take, der durchaus provokant, aber, wenn ich alles korrekt betrachtet habe, auch zu 100% korrekt ist. Denn: Frauen sagen A, meinen aber B und sind sauer, wenn Mann nicht automatisch weiß, dass doch B gemeint war. Aber Frauen sind AUCH sauer, wenn sie A sagen, Mann dann tatsächlich B versteht und B macht, weil sie in DIESEM EINEN FALL dann doch wirklich A gemeint haben.
„Schatz, was ist mein Lieblingssatz mit 4 Worten?“
„Du hast immer Recht.“
„Nein, ich meine den anderen!“
„Es ist meine Schuld.“
Auch bei der Partnerwahl zeigt sich das übrigens, denn die Anforderungen, die Frauen an Männer stellen, sind, wenn man es genau betrachtet, unerfüllbar, wobei aber auch das Gesagte im hartem Gegensatz zu dem steht, was sie WIRKLICH wollen.
Der ideale „Partner“ für eine Frau hat folgende Aspekte:
- Er steht mit beiden Beinen im Leben, soll aber auch zeigen, dass er sie braucht.
- Er soll unabhängig und zielstrebig sein, ihr aber keine Widerworte geben.
- Er soll treu und jederzeit für sie da sein, ihr aber stets genug Freiraum lassen und bloß nicht klammern.
- Er soll sportlich sein, darf sich dafür aber keine Zeit nehmen.
- Er soll gesellig sein, aber ihr vollen Freiraum mit ihren Freundinnen geben, aber nichts ohne sie machen wollen.
- Er soll sie inspirieren können, darf ihr aber nichts sagen und sie keinesfalls kritisieren.
Wie man sieht: Etliche Punkte (wenn nicht gar alle) stehen im harten Widerspruch zueinander und folgen dem Muster „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Das man so keinen passenden Partner finden kann, erklärt sich von ganz allein.
Die 80/20-Regel
Eine Analyse von Tinder und anderen Datingdiensten hat gezeigt, dass die oberen 80% der Frauen lediglich mit den oberen 20% der Männer (es sind eher weniger) überhaupt interagieren wollen. Hierbei haben auch gerade jene Frauen, die „nur“ durchschnittlich oder sogar weit darunter anzusiedeln sind (was ich schwer finde – nach welchen Maßstäben wird das bewertet?), ausschließlich mit den Brad Pitts und Co. sprechen und sie zu einem Date auffordern würden. Da die Zahl an Männern auf Tinder und Co. durchschnittlich merklich höher ist, bleibt somit ein nicht unwesentlicher Teil der Männer ohne irgendeine Interaktion mit der Damenwelt.
Das fast alle Damen sich ausschließlich mit dieser kleinen Minderheit von Männern einlassen will, umgekehrt aber von einer großen Zahl Männern als „interessant“ betrachtet werden, führt außerdem zu zwei weiteren Phänomenen: Männer werden insgesamt enthemmter und versuchen mit umso provokanteren und aufsehenerregenderen Methoden zu eben jenen oberen 20% aufzuschließen, während die Damen umso selektiver werden. Aus einer „gesunden“ Interaktion wird eine Herabwürdigung als „Ware“, wird der Mensch geradezu entmenschlicht.
Gesteuert von Gefühlen, nicht von Fakten
Gerade in den (a)sozialen Medien fällt auf, dass gerade Frauen dazu neigen, polemische, überspitzte Artikel, die sich bei näherer Betrachtung als Fake News herausstellen, nur zu gerne teilen. Sei es irgendeine Polemik, die sich um die Form der Erde dreht, sei es bezüglich der Funktionsweise von Impfungen, sei es die angeblich markante Kriminalität von gewissen Personenkreisen oder die Verwendung von Steuergeldern – es ist richtiggehend erschreckend, wie Tatsachen verdreht und lieber auf das „eigene Gefühl“ gehört wird, statt auf das, was man nachlesen oder problemlos suchen kann. Und wird das Gegenteil bewiesen, wird entweder die eigene Realität verbogen oder es kommt ein „Aber es hätte ja sein können“ als Erwiderung.
Die Wimpern falsch.
Die Lippen falsch.
Der Teint falsch.
Die Haare falsch.
Das Lächeln falsch.
Die Brüste falsch.
Aber vom Mann wird 100% Ehrlichkeit und Authentizität erwartet.
Böse gesprochen könnte man sagen, dass gerade Frauen Übung darin haben, die Realität zu verbiegen – wie sonst will man es bezeichnen, wenn sie ihr Äußeres jeden Tag stundenlang, während sie sich im Spiegel selbst betrachten, mit zahllosen Farben, Pudern und Ähnlichem verändern, künstliche Nägel, Push-Up-BHs, kaschierende Kleidung, Absatzschuhe und dergleichen als alltägliche Verkleidung anwenden, um möglichst wenig bis gar nichts von ihrem wahren Ich zu zeigen? Wie kann man davon ausgehen, dass eine Frau, die schon bei ihrem Äußeren lügt, sich absichtlich in zu enge Kleidung hinein zwängt, die Wahrheit sonderlich hoch bewertet?
Sexismus als Waffe
Emanzipation und Feminismus sind Werte, für die jahre- und jahrzehntelang gekämpft wurde. Sie haben uns aus den dunklen, frühen Zeiten heraus geholt und dafür gesorgt, dass Mann und Frau ebenbürtig stehen. Allerdings werden genau diese Waffen, die die Ketten von früher gesprengt haben, leider nur zu gern auch dann eingesetzt, wenn es opportun erscheint.
Wahre Emanzipation und echter Feminismus würden danach streben, dass es eben fair und gleichberechtigt zugeht. Dennoch verlangen (!) die Frauen innerlich ganz selbstverständlich, dass der Mann, wenn es um etwas geht, zurücksteckt. Rosenkriege, Anschuldigungen von Übergriffigkeit, sogar Vergewaltigung wird gern als Argument gegen Männer angeführt – und die Gesellschaft schenkt dem sofort Glaube, egal, wie die Sachlage auch sein mag. Anschuldigungen dieser Art an Frauen dagegen werden maximal weggelächelt.
Ein Mann, der selbstbestimmt alleine bleibt, einen männlichen Lebensgefährten findet oder sich gar im falschen Körper geboren findet, wird entweder belächelt, herabgewürdigt oder – insbesondere in den beiden letztgenannten Fällen – als potentieller Kinderschänder oder „Perverser“ abgestempelt. Ein öffentlicher Aufschrei ob dieser Bezeichnung indes findet nicht statt und jegliche Empörung dagegen wird sofort als Angriff auf die freie Meinungsäußerung, als „Cancel Culture“ und dergleichen abgewatscht. Eine Frau indes, die sich aus eigener Motivation dazu entscheidet, Single zu bleiben, die sich eine Lebensgefährtin oder andere Frau als Partnerin sucht oder sich selbst als Mann empfindet, wird als „stark“ und „bewundernswert“ charakterisiert – und jeder Kommentar, der auch nur den bloßen Verdacht erweckt, nicht in Jubel auszubrechen, wird sofort als „frauen- „oder „transfeindlich“ ausgelegt.
Von Natur aus toxisch?
Natürlich werden Frauen, wenn sie diese Zeilen lesen, ziemlich empört vermelden: „ICH bin nicht so! Das ist alles zu pauschal!“, allerdings ist auch das eine sehr simple Schutzbehauptung. Denn selbst wenn es stimmen sollte – was es nur in Teilen tut – so sind Frauen doch in Wahrheit nie allein so toxisch. Die Toxizität steigt erst, wenn sie unter sich sind und einander in immer größere Höhen hinauf aufstacheln. Auch hier leisten die (a)sozialen Medien eine hervorragende Leistung, schaffen sie Echokammern, die das selbe gerne und ständig wiederholen. Im Ergebnis bleibt, dass wir alle verlieren – die Frauen, die in ihrem Hass den eigenen Ansprüchen, die eh schon verbogen sind und keine Korrektur ebendieser schiefen Ansprüche erfahren, wie auch die Männer, die entweder verwirrt und verwundert, was sie denn „jetzt schon wieder“ falsch gemacht haben sollen, schulterzuckend zurückbleiben.
Selbstreflexion – auch wenn es schmerzhaft ist
Der einzige, wirklich funktionierende Weg aus diesem Dilemma wäre, wenn man selbst über das, was man selbst ist, was man selbst sagt und tut, reflektiert und sich hinterfragt, die eigenen Ansprüche und die eigene Denkweise einmal auf den Prüfstand stellt. Hier kommt die große Furcht der Damen zum Tragen: Sich einzugestehen, etwas falsch gemacht zu haben. „Fehlerhaft sein“ ist scheinbar ein Stigma, das keine Frau der Welt gerne trägt (und auch kein Mann oder sonst jemand. Verständlich…) – dabei geht es hier nicht darum, „fehlerhaft“ zu sein, sondern einen Fehler zu erkennen, ihn zu verstehen, die Wege aus dem Fehler hinaus zu suchen und an diesem Fehler zu wachsen, ihn somit hinter sich zu lassen und besser, stärker und ein Stück reifer zurück zu kehren.
In gewisser Weise, sehr polemisch, aber doch richtig, kann man den Frauen, auf die das alles zutrifft, also nur folgenden Satz sagen, der all das in voller Ausdehnung korrekt beschreibt:
Mädel, werd endlich erwachsen!