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Kategorie: aktuelle Themen

eine schwere Entscheidung, die mir leicht fällt

Seit nunmehr über drei Jahren tobt der Krieg, den ein von Allmachtsfantasien getriebener Massenmörder losgetreten hat, in Europa. Über drei Jahre, in denen zahllose Menschen ihre Leben verloren haben, Kinder verschleppt oder getötet, Frauen geschändet, Wahrzeichen vernichtet, Infrastruktur zerbombt und viel zu viele Familien auseinander gerissen wurden. Ein beispielloses Vergehen – und etwas, auf das wir uns auch in Westeuropa einstellen müssen, wenn denn die Front in der Ukraine, die Opfer dieses Feldzugs geworden ist, fallen sollte.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Putin und seine Vasallen noch nach mehr als nur der Ukraine trachten. Ihre Blicke und Griffe werden weiter in die Territorien der NATO reichen, wenn sie denn die Gelegenheit dazu erhalten. Friedensbekundungen zum Trotz geht es ihnen einzig und allein um die Fantasien des großrussischen Reichs, vielleicht sogar eines neuen Zarenreichs. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass genau so etwas bis spätestens in 3 Jahren auch bei uns zu erwarten ist.

Alles, was bislang gelaufen ist – das Erstarken der Ultra-Rechten, die gezielte Propaganda auf Kurznachrichtendiensten, die entweder von russischen Trollfabriken durchwoben sind, die unter Kontrolle von chinesischen Unternehmen stehen oder durch Putinversteher mit orangener Haut beeinflusst werden – sind bereits Vorläufer des zu erwartenden Angriffs, sind nichts anderes als sogenannte asymmetrische Kriegsführung. Auch die Hackerangriffe, die quasi stündlich auf unsere Wirtschaft einprasseln, die Spionage, Attentate innerhalb der EU – die Liste der Dinge, die zur Vorbereitung und Schwächung unseres Zusammenhalts laufen, sind vielschichtig und zahlreich. Und ja, viele Menschen sind bereits auf die sehr geschickt gewählte Propaganda hereingefallen.

Vor diesem Hintergrund jedoch stellte sich bspw. in der letzten Folge von Bosetti Late Night die Frage, was man denn tun würde, wenn WIR, also UNSER Land so überfallen würde, wie es in der Ukraine geschehen ist. Würde man kämpfen, würde man fliehen, oder würde man sogar – wie der Extrem-Linke namens Ole – mit dem Invasor kollaborieren und damit das eigene Land, die eigenen Freunde und vielleicht sogar die eigene Familie verraten und ans Messer liefern, nur weil man sich nicht selbst verteidigen und lieber weiter sein bequemes Influencerleben leben will?

Für mich ist diese Frage, die eigentlich sehr kompliziert ist, allerdings sehr leicht zu beantworten. Und sie ist auch etwas, was ich mit meinem Arbeitgeber (dank dem ich ja in einer besonders exponierten und prekären Lage hocke) bereits übereinstimmend geklärt habe: Wenn es zum Ernstfall kommen sollte, werde ich nicht davon laufen. Ich werde mich auch nicht ergeben oder gar mit denen, die andere bedrohen, zusammenarbeiten. Im Gegenteil: Ich werde widerstehen, ich werde notfalls kämpfen – für all jene, die sich nicht verteidigen können, all jene, die Schutz bedürfen und für diese so lange zur Verfügung stehen versuchen, wie ich nur kann.

Mir ist bewusst, in welcher Lage ich bin. Ich habe keine Familie mehr, die meinen Verlust betrauern würde. Ich hinterlasse keine Kinder, die ihren Vater schmerzlich vermissen könnten. Es ist also die logische und menschliche Entscheidung, dass ich für all diese Leute einstehe und ihnen eine bessere Chance verschaffe – und seien es auch nur fünf Minuten, die sie für die Flucht in Sicherheit verwenden können. Das ist nichts, worauf ich stolz wäre, nichts, wofür man mir danken soll, muss oder wofür ich irgendwas erwarte. Es ist meiner Ansicht nach schlicht das Richtige.

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Was unsere Medien einfach nicht verstehen (wollen) bei autonomen Fahrzeugen

Das Event von Tesla namens „We, Robot“ ist nun einige Tage her, ebenso die Schlagzeilen, die sich um dieses Thema herum in den Medien verbreitet haben. Und ich – der einerseits in der Elektromobilität, andererseits aber eben auch in KI, Automatisierung, autonome Systeme und generell dem futuristisch denkenden Ansatz drin stecke – habe jede einzelne dieser Schlagzeilen gelesen und mit dem Kopf geschüttelt. Weil: ALLE diese Artikel waren wirklich SOWAS von „deutsch“, dass es einen einfach nur fassungslos zurücklassen kann. Und warum, werde ich hier einmal erläutern.

Zunächst einmal die kleinen Dinge: Design und die Tatsache, dass da Dinge „von Menschen gesteuert“ wurden. Ein paar wirklich findige „Investigativjournalisten“ haben nämlich getitelt, die Designs wären ja dem Film „I, Robot“ (basiert lose auf dem gleichnamigen Buch von Asimov btw. – selbst DIESE Transferleistung haben die Journalisten nicht einmal geschafft!) inspiriert, würden den Film ja kopieren oder wären daran angelehnt.

Auf einem Event, das „We, Robot“ heißt, also die SELBE Syntax und 67% des Inhalts (wenn man das Komma als wesentlichen Inhalt mitzählt) mit übernimmt, somit selbst eine klare Andeutung auf den Film und die Denkweise sein soll. Mit anderen Worten: Die Autoren, die diese „Schlagzeile“ oder „Punchline“ formuliert haben, würden auch schreiben „Regen ist nass“ oder „draußen ist es im Winter kälter“. Gratulation zu dieser journalistischen Nicht-Leistung! Genau solche brillanten Geister im Journalismus werden es wohl sein, die als Erstes von ChatGPT ersetzt werden!

Dann kam natürlich der Vorwurf, es fände ja alles auf einem begrenzten Gelände statt, die Roboter würden gesteuert etc. – woraus Tesla und die Ingenieure auch offen KEINERLEI Hehl draus gemacht hatten, was den Anwesenden auf dem Festival JEDEM klar war und was NIE eine Frage sein sollte. Schließlich: WENN das alles schon so vollkommen fehlerfrei und autonom funktioniert, weshalb sollte man dann noch 2-3 Jahre bis zur Produkteinführung warten und von einer „Zukunft“ statt einem „Verkaufsevent“ sprechen? Oder hat einer dieser Wortjongleure schonmal VW, BMW und Co. gefragt, wo er denn das KONZEPTFAHRZEUG von der Automesse, auf der er gerade steht, MORGEN kaufen könne und dann, vollkommen desillusioniert und mit Wut im Bauch noch am selben Tag den Verriss ins Netz geblasen, dass die Autobauer ja nur Vaporware im Angebot hätten und nichts davon serienreif sei? Ganz ernsthaft: Wenn ihr zu blöd für euren Job seid, dann sucht euch was, das ihr könnt! Texte schreiben und veröffentlichen ist es indes offensichtlich nicht!

Mein absoluter Lieblingsartikel geisterte aber insbesondere durch die Journaille der „gebildeten“ Deutschen – da wird nämlich hinterfragt, was für eine Zielgruppe die Fahrzeuge denn bedienen sollen, wer das denn kaufen solle und welchen Sinn das denn haben könnte? Einer ging sogar so weit und meinte „ja, der Wagen ist ganz toll. Aber mir fehlt das Lenkrad!“. Hier zeigt sich, dass die Menschen ganz offensichtlich die grundlegende Vision dahinter mal so überhaupt nicht verstanden haben, dass das Event und der Kern an ihnen vorbei gegangen ist. Daher – insbesondere für jene, die meinen, sie wären intelligent (denen, die es wirklich sind, brauche ich es nicht zu erklären. Aber die können trotzdem gerne weiterlesen und sind auch eingeladen, sich via Kommentar zu beteiligen. Vielleicht lernen wir alle (auch ich) ja noch etwas Neues):

Diese Fahrzeuge sind NICHT als „Auto“ oder „Transporter“ für eine Familie gedacht. Sie sind als ERSATZ für die Taxi- und Uber-Fahrer gedacht, die als spontane Mobilitätsform mit dem ÖPNV konkurriert bzw. ihn ergänzt. Sie sind dazu da, die Vision, die während der Präsentation (hätte man mal bei aufpassen sollen, statt in den eigenen Verriss vertieft zu sein) dargestellt wurde, möglich zu machen: Eine Innenstadt, Ballungsgebiete etc. OHNE PARKPLÄTZE, die dennoch gut erreichbar bleiben. Einfach, weil die Fahrzeuge nicht PARKEN müssen. Denn JEDES Auto ist zu über 80% der Zeit ein STEHzeug, das auf dem Parkplatz, in der Garage, dem Parkhaus oder am Seitenstreifen STEHT und Platz verschwendet, sich die Lager und die Reifen eckig stellt. Wir leisten uns den Luxus, viel Blech und sonstige Ressourcen exklusiv für uns „auf Vorrat“ zu halten, weil wir die abstrakte Sorge haben, nicht zum gewünschten Zeitpunkt dort anzukommen, wo wir hin wollen/müssen. Genau diese Sorge und auch den Wunsch/Bedarf nach Mobilität sollen die autonom fahrenden Fahrzeuge lösen.

In der STADT (so man genau im Zentrum wohnt) braucht man (zumindest in Europa) sowas nicht zu fürchten – hier hat man ein großes U-Bahnnetz, Straßenbahnen, Trams, Busse. Doch bereits in den Außenbezirken der großen Metropolen wird das ÖPNV-Netz dünner, im Speckgürtel der Städte dünnt es immer weiter aus und auf dem Land ist es quasi nicht mehr vorhanden. Doch selbst im Zentrum verbringen Menschen unnötig Zeit damit, Netzpläne zu studieren, herauszufinden, welche Station denn am nächsten an ihrem eigentlichen Ziel dran ist, dann Fahrpläne, dann Tariftabellen – alles unnötige Zeit. Es ist sogar so komplex, dass es eine ganze Wagenladung an Apps gibt, um Licht in diesen Dschungel aus Informationen zu bringen. Und selbst diese Apps decken nie wirklich alles ab.

Taxis existieren schon seit Ewigkeiten und dienen dazu, Mobilität eben NOCH zugänglicher zu machen. Allerdings sind sie teuer und erfordern Menschen. Indem wir ein Fahrzeug nehmen, das vollautomatisch fährt, dies den ganzen Tag und ohne Pause leisten kann, das stets in der gleichen Qualität verfügbar ist, das man mit einer der Mobilitäts-Apps nutzen und somit in den übrigen ÖPNV integrieren kann, löst man die Netzschwäche des ÖPNV, macht die Mobilität für alle gleichermaßen verfügbar, ohne dass man auf das eigene Auto zurückgreifen muss. Ein großer P+R-Parkplatz könnte so durch eine kleine Aufstellfläche für diese autonomen Fahrzeuge ersetzt werden, die nur dann da sind, wenn man sie braucht, die einen nach Hause fahren, in die Kneipe, aufs Festival oder zum Sport. Jederzeit – und da man keinen menschlichen Fahrer mehr benötigt, auch unschlagbar günstig.

Das die Beschwerde, ein solches Fahrzeug „wäre mit Lenkrad besser“ kommt, zeigt, dass derjenige den Use-Case nicht verstanden hat, keinen Blick in die Zukunft besitzt und immer noch im Gestern feststeckt. So ist dieser Kommentar der fleischgewordene Beleg dafür, warum es in unserer Wirtschaft zu krieselt, warum unsere Autobauer und die Zulieferer gerade arge Probleme haben und weltweit kein Bein mehr auf den Boden bekommen. Denn auch sie stecken in genau dieser rückwärtsgewandten Denke fest, sehen nicht die Zukunft, haben keine Vision dessen, wo sie hin möchten. Es wird nur noch an den kurzfristigen Gewinn gedacht, an die Marge des nächsten Quartals. Langfristige Ziele dagegen – Fehlanzeige.

Wer aber keinen Blick auf die Zukunft hat, wer keine Pläne für das, was einmal sein wird, zumindest grob im Konzept besitzt, der hat auch keine Zukunft, wird diese Zukunft auch niemals erleben. Genau das sehen wir – denn die Zukunft klopft gerade an. Und unsere Wirtschaft ist noch nackt.

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Der EINZIGE Weg zurück, den ich sehe

Eigentlich sind die Zeilen, die ich hier schreibe, selbstverständlich – aber da sie bei manchen Menschen genau das nicht zu sein scheinen, muss ich wohl oder übel wohl doch die Zeit und den Speicherplatz aufwenden und erklären, wie und was man machen sollte, wenn man eine Beziehung, eine Freundschaft oder irgendein anderes, ähnliches Verhältnis derart vor die Wand gefahren hat, dass man nicht mehr weiß, wie man es denn noch retten könnte.

Zuallererst sollte man sich bewusst machen, WARUM man zurück will. Das ist in der Tat der schwierigste Schritt von allen – denn es erfordert, dass man selbstkritisch an die Situation herangeht, sich eventuell einen schweren, eigenen Fehler selbst eingesteht. Das ist für die meisten Menschen äußerst schmerzhaft und hält in der Tat die meisten davon ab, genau diesen Schritt zu machen. Gleichzeitig ist es aber auch der größte und wichtigste Schritt, an dem man als Mensch wachsen und zu einer besseren Person werden kann.

Keiner von uns ist perfekt. Jeder macht Fehler. Fehler definieren uns nicht, sondern nur, wie wir mit diesen Fehlern umgehen, wie wir sie behandeln und was wir mit jenen, die von diesen Fehlern ebenfalls betroffen waren, vermitteln. Somit ist der erste Schritt zwar der schwerste, aber der Bedeutendste und – mindestens für einen selbst – Einschneidendste.

Die nächsten Schritte indes sind leichter – aber diese sind es, die Außenwirkung haben: Man entfernt all das, was negativ konnotiert war. Jedoch lässt man es nicht gänzlich verschwinden – denn indem man dies täte, würde es den Eindruck erwecken, man wolle den Fehler vertuschen, ihn verschleiern. Genau das will man jedoch nicht – man will zum Fehler stehen, ihn erklären, die Wege zu dem falschen Schluss im Gegenteil hervorheben. Also streicht man den Fehler durch, kommentiert ihn also, setzt ihn in mit den neuen Erkenntnissen in Kontext und erläutert, warum man zum vorherigen Zeitpunkt diesen Fehler begangen hat. Hieraus wiederum kann dann auch die Gegenseite lernen – denn gerade bei zwischenmenschlichen, aber auch vielen professionellen Verhältnissen, sind stets zwei Seiten an einem Fehler verantwortlich. Die Gegenseite hat der anderen hier so lediglich die „Vorlage“ für den Fehler gegeben.

Der letzte, wesentliche Schritt ist wieder ein schwerer – aber er ist leichter, als der erste: Das Geständnis mit der aufrichtigen Bitte um Entschuldigung. Während der erste Schritt gänzlich intern und innerlich den Konflikt zu lösen versucht hat, der zweite Schritt öffentlich bekannt gemacht hat, dass man einen Fehler gemacht hat und sich bessern wollte, ist der letzte Schritt unter vier Augen, persönlich, direkt. Man liefert sich so dem Urteil des Gegenübers aus, hofft auf eine gnädige Bewertung der Situation. Manche mögen hier vielleicht die größte Furcht besitzen – die je nach Schwere des Zerwürfnisses von vorher durchaus sehr „unter die Haut“ gehen können. Wie fast alles im Leben erfordert es Vertrauen. Ein Vertrauen, das man gesehen haben sollte, während man im ersten Schritt selbst reflektiert. Und an dieser Stelle möchte ich betonen: Wenn Vertrauen und Emotionen nie da gewesen wären, hätte man keine Möglichkeit gehabt, sich derart zu verkrachen. Denn wahrhaftiger Hass, Ablehnung, Wut, Zorn – all das kann nur entstehen, wenn man bereits in einer vertrauensvollen Beziehung mit jemandem war. Mindestens unterschwellig sollte man also wissen, dass das Vertrauen „da“ ist, so fern man sich denn darauf einlässt.

Natürlich garantiert das keinen Erfolg, aber eines ist sicher: Wer diesen Weg beschreitet, der baut die vorherige Beziehung nicht nur wieder auf – indem man sich so geöffnet und über einen so großen, nahezu unüberwindbaren Berg gestiegen ist, hat man die Beziehung sogar noch weiter gestärkt. Man weiß nun, was man verloren hatte, was der Weg zurück kostet – und das Gegenüber erkennt die Willensstärke und Entschlossenheit des Gegenübers. Beide Seiten schweißen zusammen.

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Der Wunsch der Perseiden

In dieser und der nächsten Nacht sind die Perseiden – ein großer Meteoritenschwarm – so gut sichtbar, wie sonst nur sehr selten. Hunderte Sternschnuppen ziehen über den Himmel und füllen diesen mit leuchtenden Streifen.

Nach altem Glauben sollen Wünsche, die man beim Erspähen einer Sternschnuppe formuliert, tatsächlich in Erfüllung gehen. Auch wenn das Aberglaube sein mag – ich möchte gerne daran glauben.

Welchen Wunsch ich äußern will – das weiß ich schon sehr genau. Wie er lautet, teile ich zwar nicht. Aber ich lasse euch an der Bedeutung des Wunsches teilhaben.

Der Wunsch der Perseiden

Die Nacht, sie bricht über uns herein,
ich wandle in dem Sternenschein,
so fern sind sie, die hellen Lichter dort.

Der Schlaf, er lockt ins Bett,
doch die Träume, die sind gar nicht nett,
denn ich fühle es, du bist für immer fort.

Wie gern würd ich die Zeit umkehren,
mich dem Drang von damals erwehren,
die Kluft zu schließen, die da lag
zu sehen, was sich dort verbarg.

Es war die Wut,
der Hass, der hell wie die Sonne auf mich brannte,
eine helle Glut,
aus Trotz und Schmach, der sich vor mir spannte,
ich wich zurück,
wollte doch nur Freundschaft finden,
doch kein Glück,
sah die Hoffnung immer weiter für mich schwinden,
Schrieb Worte,
Texte, die ein Gesprächsangebot sein sollten,
doch ich bohrte
mit jeder Zeile nur noch tiefer, und es grollten
Zorneszeilen über mich.
Nein, ich hass dich nicht.

Perseiden, sie rauschen tausendfach über mich hinweg,
ein Wunsch allein, tief in mir sucht nur einen, kleinen Zweck.
Ungesagt, und doch so fest gedacht.

Sterne, hunderte sind es, die gerade hinweg rauschen,
tiefste Nacht, in der Herzen aller Menschen leise lauschen,
habe ich, für uns, einen Wunsch gemacht.

Ich will gern die Zeit umkehren,
doch wird mich nun dem Drang erwehren,
die Kluft, so unüberwindbar groß,
zu schließen, so draus werden nur Plateaus.

Auch wenn verloren alles in dem Streit,
mein Herz und meine Seele schreit,
der Kampf verloren in vergangener Zeit,
ich schau zu den Sternen, glaub - die Hoffnung bleibt.
Bitte hoff mit mir.
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Ein offener Brief an dich

Eigentlich ist das Thema für mich ja schon erledigt. Nun – es sollte erledigt sein, aber nicht nur ich, sondern meine Freunde merken überdeutlich, dass es mich immer noch belastet, mich bewegt und ich innerlich eben nicht damit abgeschlossen habe. Also habe ich es zumindest einigen meiner Freunde grob umrissen. Hier habe ich allerdings widersprüchliche Reaktionen und Antworten bekommen.

Die eine Antwort ist genau das, was ich erwartet habe: Lass es sein, nimm keinerlei Kontakt mehr auf, die Angelegenheit ist mit der ganzen Vorgeschichte, die gelaufen ist, gestorben. Die andere Antwort aber war, dass ich es doch noch ein letztes Mal versuchen solle – denn einige Damen wären nun einmal so. Sogar der Hinweis, dass das bei manchen Frauen ein „Test“ sei, kam hier zur Sprache.

So weit die Widersprüche. Kommen wir nun zu den Gemeinsamkeiten, die ich gehört habe. Denn ja, im Kern waren sich alle (und nicht nur die beiden – beides übrigens ebenfalls Frauen, falls das relevant sein sollte) einig:

Wahrer Hass und so vehemente Ablehnung, wie ich sie zu spüren bekommen habe, kann nur dadurch entstehen, dass da vorher andere, von mir vielleicht verschmähte oder falsch interpretierte Gefühle präsent gewesen sind. Spätestens hier allerdings betreten wir den Bereich der Spekulation.

Um für mich selbst nun wirklich einen Abschluss und gleichzeitig eine Chance zu schaffen, habe ich mich entschlossen, einen Brief zu schreiben. Allerdings werde ich diesen Brief nicht abschicken, sondern hier, als offenen Brief, veröffentlichen. Der Gründe habe ich genau drei:

  1. Will ich, dass nicht nur sie, sondern auch etwaige andere, die in der Vergangenheit zwischen die Fronten geraten sind, sich eingemischt haben oder sonstwie beteiligt sind, an den Inhalten teilhaben.
  2. Habe ich, seit ich die letzte Mail an sie gesandt und damit um Verzeihung gebeten habe, ihre Adresse nicht mehr (was mittlerweile schon gute 5 Jahre sein dürften. Kontakt gab es nur noch sporadisch über Onlinekanäle). Ich wüsste also gar nicht, wo ich den Brief hinschicken sollte.
  3. Weiß ich noch von den vergangenen, textlichen Versuchen, dass sie Wörter und Sätze entweder absichtlich oder unabsichtlich falsch liest, Worte weglässt, hinzudichtet, Bedeutungen verdreht und dergleichen. Indem ich den Brief hier online stelle, kann jeder selbst lesen, WAS ich geschrieben habe. Es ist also, so gesehen, auch Selbstschutz.

Wie zuvor – ich nenne keine Namen. Aber ich denke, sie und alle anderen, die betroffen sind, werden wissen, von wem ich spreche, wer angesprochen ist.

Ich bin mir überdies sicher, dass mindestens einer dieser Personen diesen Brief hier finden wird. Wenn ihr meint, dass es hilft – leitet ihn weiter. Wenn nicht – amüsiert euch, oder ignoriert ihn.


Liebe x,

ich hoffe, es geht dir gut. Es ist schon eine Weile her, seit wir das letzte Mal Kontakt hatten, und ich möchte diesen Brief nutzen, um einige Gedanken zu teilen, die mir am Herzen liegen.

Unser Austausch war leider nur kurz und blieb oft oberflächlich. Obwohl wir uns nie richtig kennengelernt haben, habe ich viel über dich durch deine Kunst und deine Online-Präsenz erfahren. Deine Werke und Gedanken haben mich oft inspiriert und beeindruckt. Gleichzeitig habe ich bedauert, dass wir nie die Gelegenheit hatten, uns wirklich auszutauschen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Respekt und Ehrlichkeit sind für mich sehr wichtig. Ich schätze Offenheit und Verlässlichkeit, und ich hoffe, dass dies in meinem Verhalten dir gegenüber immer spürbar war. Wenn ich jemals etwas gesagt habe, das dich verletzt oder verärgert hat, so war dies nie meine Absicht. Mein Ziel war immer, dich zu unterstützen und dir ehrlich meine Gedanken mitzuteilen.

Ich habe deine Kreativität und deine Stärke bewundert. Die Male, in denen ich versucht habe, dir zu helfen, waren immer aus einer tiefen Wertschätzung für dich heraus. Ich habe nie eine Gegenleistung erwartet – nicht einmal ein „Danke“. Es war mir genug, zu wissen, dass ich dir in irgendeiner Form nützlich sein konnte.

Es tut mir leid, dass wir nie die Gelegenheit hatten, tiefere Gespräche zu führen. Ich hätte gerne mehr über dich erfahren und meine Vermutung bestätigt, dass wir in vielerlei Hinsicht ähnlich denken und fühlen. Meine Blog-Posts waren auch als Einladung gedacht, mehr über mich zu erfahren und vielleicht einen Dialog zu beginnen, wann immer du dich bereit dazu fühlst.

Die Jahre, die vergangen sind, haben die Spannungen zwischen uns leider nicht verschwinden lassen. Diese ungelösten Konflikte belasten mich bis heute. Ich wünsche mir, dass wir einen Weg finden, diese Missverständnisse auszuräumen und vielleicht sogar einen Neuanfang zu wagen, wenn du dazu bereit bist.

Ich möchte dir versichern, dass ich keinen Groll hege. Mein einziger Wunsch ist es, die Dinge ins Reine zu bringen und dir zu zeigen, dass ich dich als Mensch und Künstlerin sehr schätze. Was du mit diesen Zeilen machst, liegt ganz bei dir.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg in deinem kreativen Schaffen.

Herzliche Grüße,

Thomas

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Welche Worte sagt man, wenn man nicht sprechen soll?

Es gibt Momente im Leben und Situationen, da kann und sollte man nicht schweigen – auch wenn man es sich selbst geschworen, anderen versprochen und es gelobt hat.

Der Schmerz, der Verlust eines geliebten Menschen – das ist so eine Situation.

Allerdings – ich halte mich an den Schwur, werde nicht über das hinaus gehen, was ich hier niederschreibe. Zwar ist der Drang, es auszudrücken, stark und der Wunsch, selbst einem Menschen, der mich auf den Tod nicht ausstehen kann, im Moment des Schmerzes meine Anteilnahme und die für den Anlass angemessenen Wünsche und Worte des Trostes mitzuteilen, doch ich sehe auch, welchen Schaden ich hierdurch unwillentlich verursachen könnte.

So bleibt mir nur, diese Zeilen hier zu verfassen – auf das sie vielleicht eines Tages gefunden und mit Wohlwollen aufgenommen, nicht erneut als Waffe gegen mich eingesetzt werden – wie es in der Vergangenheit geschehen ist.

Er ist schwer, der letzte Gang, an der Seite des geliebten Menschen. Denn mit diesem letzten Gang, dem letzten Geleit, das man jenem nun Verschiedenen widmet, verfestigt sich die Gewissheit, dass es keine Wiederkehr in diese, unseren Reihen geben wird, keine Worte des Trostes und der Freude mehr folgen werden. Alle Dinge, die man gesagt hat, sind verklungen in der Unendlichkeit und kehren nicht zurück, aller Streit und Wünsche, die ungelöst blieben, werden unvollendet und ungeschlichtet bleiben. Diese Gewissheit ist der größte Schmerz, dem sich jene, die bleiben, stellen und bewusst werden müssen. Es ist ein Schmerz, den sie teilen, der sie verbindet und an dem sie wachsen müssen, obgleich es etwas ist, das sich niemand wünscht, aber ebenso niemand entziehen kann. Der Schmerz ist Teil des Lebens, wie auch der Abschied und das Ende unserer Leben Teil dessen sind. Und wie alle Schmerzen, denen wir anheim fallen im Leben, wird auch dieser mit der Zeit verblassen. Doch die Lektionen, die wir aus ihm ziehen, die Weisheit, die wir gewinnen und die Erinnerungen an jene Dinge, die vor dem Schmerz lagen, werden uns begleiten. Sie formen uns, sie entwickeln uns, sie machen uns ein kleines Stück besser, ein kleines Stück menschlicher.

Confortamini in facie mortis. Quia per finem novum principium est.

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Ja, ich behandle Menschen ungleich

Es wird ja immer wieder schön von „Emanzipation“ und „Gleichbehandlung“ referiert und gesagt, diese und NUR diese wäre DAS Nonplusultra. Allerdings empfinde ich genau das als einen der größten und wahrscheinlich gefährlichsten Fehler in unserer Gesellschaft. Denn nein, wir sind mitnichten gleich.

Hier ein Beispiel: Ist es genau so schlimm, wenn ein 40jähriger Mann auf eine Herdplatte fasst, wie ein 3jähriges, kleines Mädchen? Die Verletzung, die daraus resultiert, ist doch die Gleiche?

Oder: Ist es genau so schlimm, wenn ein 8jähriger Junge einen Fußball durch eine Fensterscheibe kickt, wie wenn ein 21jähriges Mädel das täte?

Oder: Ist es ähnlich zu sanktionieren, wenn ein normaler Zivilist in einer Selbstverteidigungssituation dem Gegner einen Schlag derart vor den Kopf hämmert, dass der Gegenüber bleibende Schäden davon trägt, oder ist es schwerwiegender, wenn ein Profi-Kampfsportler dies tut, der genau weiß, was er da macht?

Drei Situationen, die jeweils unterschiedliche Rahmenbedingungen vorgeben. Drei Situationen mit jeweils DERART hart unterschiedlichen Ausgangslagen, bei denen wir schon aus dem Bauch heraus direkt eine eindeutige Aussage treffen, in denen auch unser Gesetz relativ eindeutig ist.

Und dennoch widersprechen alle drei Beispiele und das Bild, das wir von der Gewichtung jeweils haben, dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Denn nach DEM sollte man das Kind genau so behandeln, wie den Erwachsenen, sollte man den Jungen so bestrafen, wie die junge Dame und den einen Laien so hart wie den Profikampfsportler. Aber wir wissen: Das funktioniert so nicht, das ist so ungerecht, das passt nicht.

Die logische Konsequenz: Das Konzept der „Gleichbehandlung“ gehört in Summe auf den Prüfstand, idealerweise gänzlich auf den Müll. Denn auch wenn der Grundgedanke vielleicht nobel war, ist er zwar simpel, aber gewiss nicht gerecht.

Eine GERECHTE Betrachtung berücksichtigt die jeweiligen Umstände und Besonderheiten des jeweiligen Gegenübers. Und hier sollte man sich auch nicht von vermeintlichen Berufsbezeichnungen, von Titeln oder Ähnlichem blenden lassen – denn genau diese Umstände können viel zu schnell dazu führen, dass man doch wieder aus der gerechten Sichtweise abdriftet.

Ja, es mag schon sein, dass die Ärztin von dir studiert hat und viel Ahnung hat. Aber sie ist nun einmal Zahnärztin und hat somit keine Ahnung, wie man eine Nierenkolik zu behandeln hat. Man kann ihr höchstens zugestehen, dass sie eine bessere Ahnung und systematischere Methodik beherrscht, anhand der sie Symptome einordnen könnte. Operieren lassen würde ich mich von ihr dennoch lieber nicht.

Und ein Professor für Kolbenmotoren und Verbrennungsmechanik in Dieselmotoren mag in seiner kleinen Insel des Wissens wirklich eine absolute Kompetenz sein, weiß aber bei Fragen zum Thema Klima und Auswirkungen auf das Ökosystem in etwa so viel, wie der Fleischer von der Herstellung von Seidentofu.

In all diesen Fällen gilt also: Je nach Thema hat man die Menschen anders zu behandeln, hat man ihre Aussagen, ihre Meinungen, ihre Kompetenzen und auch ihre Ansprüche anders zu gewichten. Tut man dies nicht, sondern behandelt sie alle einfach nur gleich und egalisiert, diskriminiert man indes die Wissenden und all jene, die tatsächliche Kompetenz besitzen bzw. erworben haben.

Deswegen behandle ich Menschen nicht gleich – und werde es auch niemals tun. Ich behandle sie gerecht, aber stets respektvoll.

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Das unbekannte Wesen namens Frau

Ich möchte etwas voraus schicken: Selten sind mir Zeilen so schwer gefallen, wie diese hier, die ich nun niederschreiben möchte. Primär, weil vieles davon gegen meine eigenen Ideale und das geht, was ich so an Erziehung und Lebenserfahrung genossen habe. Aber es ist gleichzeitig auch eine kleine Erklärung dessen, was in meinem Leben liebestechnisch und im Umgang mit dem anderen Geschlecht wahrscheinlich falsch gelaufen ist. Beleidigen oder wem zu nahe treten will ich hierdurch gewiss nicht – und einen Vorwurf auch nicht machen. Es ist nun einmal eine neutrale Betrachtungsweise, so etwas Derartiges in diesem Fall überhaupt möglich ist.

Quellen für das zu Sagende habe ich mittlerweile einige. Seien es Aussagen von anderen Frauen, seien es Analysen von Tamara auf YouTube, etliche Compilations von Shoe0nhead, Statistiken, die bspw. Tinder ausgewertet haben, aber auch meine eigenen Erfahrungen habe ich einfließen lassen. In Summe steht so eine doch ganz ansehnliche Zahl an Datenpunkten, die man sicher wissenschaftlich aufarbeiten und daraus eine Doktorarbeit anfertigen könnte, aber dazu fehlt mir das entsprechende Hintergrundstudium und -diplom (bzw. Master oder zumindest Bachelor). Heißt aber nicht, dass ich nicht einfach selbst einmal die Daten, die ich so sehe, interpretieren und auswerten könnte. Immerhin bin auch ich ein Akademiker und kann somit methodisch vorgehen, habe das alles einmal gelernt, nur eben nicht in diesem Feld, sondern in einem naturwissenschaftlichen Bereich. Und vielleicht hilft es mir ja, daher nicht unbedingt auf Gefühle, sondern mehr auf Fakten einzugehen.

Frauen sind Wesen des Chaos

Erster Take, der durchaus provokant, aber, wenn ich alles korrekt betrachtet habe, auch zu 100% korrekt ist. Denn: Frauen sagen A, meinen aber B und sind sauer, wenn Mann nicht automatisch weiß, dass doch B gemeint war. Aber Frauen sind AUCH sauer, wenn sie A sagen, Mann dann tatsächlich B versteht und B macht, weil sie in DIESEM EINEN FALL dann doch wirklich A gemeint haben.

„Schatz, was ist mein Lieblingssatz mit 4 Worten?“
„Du hast immer Recht.“
„Nein, ich meine den anderen!“
„Es ist meine Schuld.“

Auch bei der Partnerwahl zeigt sich das übrigens, denn die Anforderungen, die Frauen an Männer stellen, sind, wenn man es genau betrachtet, unerfüllbar, wobei aber auch das Gesagte im hartem Gegensatz zu dem steht, was sie WIRKLICH wollen.

Der ideale „Partner“ für eine Frau hat folgende Aspekte:

  • Er steht mit beiden Beinen im Leben, soll aber auch zeigen, dass er sie braucht.
  • Er soll unabhängig und zielstrebig sein, ihr aber keine Widerworte geben.
  • Er soll treu und jederzeit für sie da sein, ihr aber stets genug Freiraum lassen und bloß nicht klammern.
  • Er soll sportlich sein, darf sich dafür aber keine Zeit nehmen.
  • Er soll gesellig sein, aber ihr vollen Freiraum mit ihren Freundinnen geben, aber nichts ohne sie machen wollen.
  • Er soll sie inspirieren können, darf ihr aber nichts sagen und sie keinesfalls kritisieren.

Wie man sieht: Etliche Punkte (wenn nicht gar alle) stehen im harten Widerspruch zueinander und folgen dem Muster „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Das man so keinen passenden Partner finden kann, erklärt sich von ganz allein.

Die 80/20-Regel

Eine Analyse von Tinder und anderen Datingdiensten hat gezeigt, dass die oberen 80% der Frauen lediglich mit den oberen 20% der Männer (es sind eher weniger) überhaupt interagieren wollen. Hierbei haben auch gerade jene Frauen, die „nur“ durchschnittlich oder sogar weit darunter anzusiedeln sind (was ich schwer finde – nach welchen Maßstäben wird das bewertet?), ausschließlich mit den Brad Pitts und Co. sprechen und sie zu einem Date auffordern würden. Da die Zahl an Männern auf Tinder und Co. durchschnittlich merklich höher ist, bleibt somit ein nicht unwesentlicher Teil der Männer ohne irgendeine Interaktion mit der Damenwelt.

Das fast alle Damen sich ausschließlich mit dieser kleinen Minderheit von Männern einlassen will, umgekehrt aber von einer großen Zahl Männern als „interessant“ betrachtet werden, führt außerdem zu zwei weiteren Phänomenen: Männer werden insgesamt enthemmter und versuchen mit umso provokanteren und aufsehenerregenderen Methoden zu eben jenen oberen 20% aufzuschließen, während die Damen umso selektiver werden. Aus einer „gesunden“ Interaktion wird eine Herabwürdigung als „Ware“, wird der Mensch geradezu entmenschlicht.

Gesteuert von Gefühlen, nicht von Fakten

Gerade in den (a)sozialen Medien fällt auf, dass gerade Frauen dazu neigen, polemische, überspitzte Artikel, die sich bei näherer Betrachtung als Fake News herausstellen, nur zu gerne teilen. Sei es irgendeine Polemik, die sich um die Form der Erde dreht, sei es bezüglich der Funktionsweise von Impfungen, sei es die angeblich markante Kriminalität von gewissen Personenkreisen oder die Verwendung von Steuergeldern – es ist richtiggehend erschreckend, wie Tatsachen verdreht und lieber auf das „eigene Gefühl“ gehört wird, statt auf das, was man nachlesen oder problemlos suchen kann. Und wird das Gegenteil bewiesen, wird entweder die eigene Realität verbogen oder es kommt ein „Aber es hätte ja sein können“ als Erwiderung.

Die Wimpern falsch.
Die Lippen falsch.
Der Teint falsch.
Die Haare falsch.
Das Lächeln falsch.
Die Brüste falsch.
Aber vom Mann wird 100% Ehrlichkeit und Authentizität erwartet.

Böse gesprochen könnte man sagen, dass gerade Frauen Übung darin haben, die Realität zu verbiegen – wie sonst will man es bezeichnen, wenn sie ihr Äußeres jeden Tag stundenlang, während sie sich im Spiegel selbst betrachten, mit zahllosen Farben, Pudern und Ähnlichem verändern, künstliche Nägel, Push-Up-BHs, kaschierende Kleidung, Absatzschuhe und dergleichen als alltägliche Verkleidung anwenden, um möglichst wenig bis gar nichts von ihrem wahren Ich zu zeigen? Wie kann man davon ausgehen, dass eine Frau, die schon bei ihrem Äußeren lügt, sich absichtlich in zu enge Kleidung hinein zwängt, die Wahrheit sonderlich hoch bewertet?

Sexismus als Waffe

Emanzipation und Feminismus sind Werte, für die jahre- und jahrzehntelang gekämpft wurde. Sie haben uns aus den dunklen, frühen Zeiten heraus geholt und dafür gesorgt, dass Mann und Frau ebenbürtig stehen. Allerdings werden genau diese Waffen, die die Ketten von früher gesprengt haben, leider nur zu gern auch dann eingesetzt, wenn es opportun erscheint.

Wahre Emanzipation und echter Feminismus würden danach streben, dass es eben fair und gleichberechtigt zugeht. Dennoch verlangen (!) die Frauen innerlich ganz selbstverständlich, dass der Mann, wenn es um etwas geht, zurücksteckt. Rosenkriege, Anschuldigungen von Übergriffigkeit, sogar Vergewaltigung wird gern als Argument gegen Männer angeführt – und die Gesellschaft schenkt dem sofort Glaube, egal, wie die Sachlage auch sein mag. Anschuldigungen dieser Art an Frauen dagegen werden maximal weggelächelt.

Ein Mann, der selbstbestimmt alleine bleibt, einen männlichen Lebensgefährten findet oder sich gar im falschen Körper geboren findet, wird entweder belächelt, herabgewürdigt oder – insbesondere in den beiden letztgenannten Fällen – als potentieller Kinderschänder oder „Perverser“ abgestempelt. Ein öffentlicher Aufschrei ob dieser Bezeichnung indes findet nicht statt und jegliche Empörung dagegen wird sofort als Angriff auf die freie Meinungsäußerung, als „Cancel Culture“ und dergleichen abgewatscht. Eine Frau indes, die sich aus eigener Motivation dazu entscheidet, Single zu bleiben, die sich eine Lebensgefährtin oder andere Frau als Partnerin sucht oder sich selbst als Mann empfindet, wird als „stark“ und „bewundernswert“ charakterisiert – und jeder Kommentar, der auch nur den bloßen Verdacht erweckt, nicht in Jubel auszubrechen, wird sofort als „frauen- „oder „transfeindlich“ ausgelegt.

Von Natur aus toxisch?

Natürlich werden Frauen, wenn sie diese Zeilen lesen, ziemlich empört vermelden: „ICH bin nicht so! Das ist alles zu pauschal!“, allerdings ist auch das eine sehr simple Schutzbehauptung. Denn selbst wenn es stimmen sollte – was es nur in Teilen tut – so sind Frauen doch in Wahrheit nie allein so toxisch. Die Toxizität steigt erst, wenn sie unter sich sind und einander in immer größere Höhen hinauf aufstacheln. Auch hier leisten die (a)sozialen Medien eine hervorragende Leistung, schaffen sie Echokammern, die das selbe gerne und ständig wiederholen. Im Ergebnis bleibt, dass wir alle verlieren – die Frauen, die in ihrem Hass den eigenen Ansprüchen, die eh schon verbogen sind und keine Korrektur ebendieser schiefen Ansprüche erfahren, wie auch die Männer, die entweder verwirrt und verwundert, was sie denn „jetzt schon wieder“ falsch gemacht haben sollen, schulterzuckend zurückbleiben.

Selbstreflexion – auch wenn es schmerzhaft ist

Der einzige, wirklich funktionierende Weg aus diesem Dilemma wäre, wenn man selbst über das, was man selbst ist, was man selbst sagt und tut, reflektiert und sich hinterfragt, die eigenen Ansprüche und die eigene Denkweise einmal auf den Prüfstand stellt. Hier kommt die große Furcht der Damen zum Tragen: Sich einzugestehen, etwas falsch gemacht zu haben. „Fehlerhaft sein“ ist scheinbar ein Stigma, das keine Frau der Welt gerne trägt (und auch kein Mann oder sonst jemand. Verständlich…) – dabei geht es hier nicht darum, „fehlerhaft“ zu sein, sondern einen Fehler zu erkennen, ihn zu verstehen, die Wege aus dem Fehler hinaus zu suchen und an diesem Fehler zu wachsen, ihn somit hinter sich zu lassen und besser, stärker und ein Stück reifer zurück zu kehren.

In gewisser Weise, sehr polemisch, aber doch richtig, kann man den Frauen, auf die das alles zutrifft, also nur folgenden Satz sagen, der all das in voller Ausdehnung korrekt beschreibt:

Mädel, werd endlich erwachsen!

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Furry Drama

Ich hab mich nicht umsonst vor gut 20 Jahren aus dem Fandom verabschiedet – war ich, als „Neuling“, der sich in einigen Ecken gerne etwas einbringen wollte, doch für die Alteingesessenen ein willkommenes „Ziel. Lange hab ich gedacht, dass die Schuld da primär bei mir gelegen hat (auch ein Grund, warum ich keinen aus dem Fandom wirklich gut ausstehen konnte – es war zu deren eigener Sicherheit. So konnte man nicht unnötig miteinander interagieren), aber mittlerweile ist mir klar: Das Thema Furry Drama ist etwas, was fester Bestandteil des Fandoms ist und sich durch es hindurch zieht, wie ein roter Faden.

Wirklich mitbekommen habe ich das jetzt auf etlichen Discordservern, auf denen ich unterwegs bin. Überdeutlich habe ich dort immer wieder ein Muster erlebt: Man gibt sich den Anstrich, besonders „tolerant“ und „offen“ zu sein, will friedlich und freundlich miteinander umgehen und alle Ansichten akzeptieren. So bleibt es dann auch friedlich – bis IRGENDWER mit einer Ansicht kommt, die ein paar anderen nicht gefällt…

Sei es nun die Ansicht eines Lokführers, der sich über Regelbrecher aufregt und seinen Zorn zwar fühlbar, aber dennoch noch kontrolliert, teilhaben lässt, sei es eine Ansicht zu einer gewissen Technologie, sei es eine Zutat in einem Rezept – IRGENDWER fühlt sich plötzlich durch die Erwähnung auf den Schlips getreten. Und anstatt das Gebot, das man doch friedlich und freundlich miteinander interagieren sollte, zu beachten, wird dieser Umstand lautstark verkündet. Schlagartig bilden sich Lager, wobei derjenige, der es GEWAGT hat, etwas so scheinbar „frevelhaftes“ zu sagen, natürlich sofort der Buhmann ist und von etlichen anderen wie bei einer Massenschlägerei in Grund und Boden gebrüllt wird.

Schimpfworte oder Flüche sind eigentlich in den Serverregeln verboten? Tja – egal, wenn man seiner Ablehnung Ausdruck verleihen will. Da wird lieber direkt draufgehauen und Zorn ausgelebt, denn man hat in demjenigen, der irgendwas Falsches gesagt hat, ein willkommenes Ventil gefunden, durch das man entladen kann.

Und WEHE, wenn dann wer kommt und zu besänftigen versucht. DANN nämlich kommen diejenigen, die mit dem Tantrum angefangen haben und jammern, dass SIE doch unschuldig seien und derjenige, auf den sie eingeprügelt haben, der alleinige Bösewicht sei.

Ist diese Streiterei verflogen, endet das Drama aber noch nicht. Oh nein, im Gegenteil werden diejenigen, die so wutschnaubend losgelegt haben, auch noch Tage später immer wieder bewusst bestimmte „Trigger“ in den Raum werfen, um denjenigen, der ursprünglich genau diese Verweise angeführt hatte, aus der Reserve zu locken und sich zu äußern – damit das Toben und das ganze Drama weitergehen kann.

Wie schon gesagt: Ich hab es am eigenen Leib erlebt, ich habe es auf dem einen Server schon einmal selbst durchmachen müssen – und habe nicht schlecht gestaunt, als am nächsten Tag ein anderer in einer leicht anderen Situation genau das gleiche, dann aber von anderen Beteiligten, erleben musste. Und ein paar Tage später ein dritter, jedoch wieder ein leicht anderer Personenkreis. Es scheint also, als wäre dieses Bedürfnis, sich besonders dramatisch und von Hass getrieben zu äußern und andere nieder zu machen, fester Bestandteil des Fandoms.

Warum ich dem nicht fern bleibe? Nun, bleibe ich in gewisser Weise. Allerdings – es hat schon Nachteile, wenn man nun einmal einen bestimmten Kunst- und Charaktergeschmack hat, der halt eine Nische genau dieses Fandoms trifft.

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Ob ich dumm bin oder was?

Ja, diese Frage könnte man sich in der Tat stellen, wenn man das so liest. Warum beispielsweise setze ich mich politisch für Dinge ein, die mir persönlich Nachteile bescheren, von denen ich in meinem Leben niemals etwas haben würde und die im Gegenteil erstmal nur kosten?

Eine Generation pflanzt Bäume, die nächste genießt den Schatten

Chinesisches Sprichwort

Es ist, wie ich denke, einfach ein Teil meiner Denk- und Lebensweise, Teil meiner persönlichen Philosophie. Auch deswegen bin ich normalerweise nie sehr lange nachtragend, obwohl man mich sehr wohl auch verletzen kann – und ich Konsequenzen aus ebendieser Verletzung ziehe, gewisse Menschen und Situationen meide. Gleichzeitig aber trachte ich nicht etwa nach Vergeltung, sondern begrüße es im Gegenteil, wenn derjenige, der mich verletzt hat, nun ernsthafte Bemühungen zeigt, etwas am vorangegangenen Fehler zu ändern.

Ich sehe es an mir selbst: Wir Menschen sind nicht perfekt. Ich bin es nicht, ich erwarte es von niemand anderem. Ich erwarte lediglich, dass sich jeder genau dieser Tatsache bewusst ist und damit seine Mitmenschen eben auch als Menschen behandelt. Es ist niemandem geholfen, einen auf Karen zu machen und einfach nur den eigenen Ärger auf einen anderen zu projizieren. Es verbessert nicht nur nicht die eigene Situation, sondern macht den Tag eines anderen lediglich ebenfalls schlechter. Unnötig. Und ja, mir ist bewusst, dass ich ähnlichen Mist während meiner ersten Jahre als Headhunter selbst gemacht habe. Ich nenne das deswegen auch gern die „gewissenlosen Jahre“, die mir gewiss nicht viel Gutes gebracht haben und die ich überwinden musste. Das ist eventuell der Vorteil des Alters – man wird im Alter milder, ruhiger und weiser.

Was mir allerdings am ärgsten unter den Nägeln brennt, ist die verbrannte Freundschaft mit einer sehr geschätzten Künstlerin, die ich nur zu gern wieder aufleben lassen würde. Und das, obwohl wirklich mit allem nach mir geworfen wurde, was man sich vorstellen kann, obwohl ich dank folgender Morddrohungen nächtelang kein Auge zumachen konnte und auch wegen ihr meine Adresse nun bewusst etwas bedeckter halte, wegen ihr meine Onlinepräsenz auf ein absolutes Minimum reduziert habe und etliche Kontakte zu gemeinsamen Bekannten entweder vollends oder weitestgehend verstummt sind. Dennoch – würde sie versuchen, Kontakt mit mir aufzunehmen und es ehrlich meinen, ich wäre gewiss einer von jenen, die über vergangene Fehler, vergangene Worte hinwegsehen würden, obwohl es nun schon Jahre her ist, dass ich überhaupt irgendwas an Interaktionen mit ihr ausgetauscht habe – auch wenn sie im vergangenen Jahr erneut nur in meine Richtung geschnaubt hat.

Vielleicht bin ich einfach nur ein Mensch, der Dinge reparieren will, die kaputt gegangen sind, der sein Bestes tun will, gut zu sein, ein freundlicher, hilfsbereiter und in gewisser Weise selbstloser Mensch – in einer Zeit, in der die Menschen immer selbstsüchtiger, blinder, kälter und distanzierter werden. Das mag nun hochgradig dumm und einfältig klingen, aber so bin ich von meinen Eltern einst erzogen worden, so will ich leben. Und wenn es eines gäbe, was ich mir wirklich vom ganzen Herzen wünschen dürfte, dann, dass dieses Bestreben meinerseits auch Nachahmer findet – und meine Bemühungen so nicht ganz sinnlos bleiben.

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