Das Tier ist, was mein Herz erfreut,
und du denkst, das wär Sünde?
Mein Tier bleibt mir im Sturme treu,
der Mensch nichtmal im Winde.
Auch ich bin nicht gefeilt von der Finsternis, die in der dunklen Jahreszeit nach der Seele greift und einen in eine Depression zu greifen versucht. Manche haben das Glück, von allein wieder heraus zu finden, anderen gelingt dies nur mit Hilfe – und den Seelen, denen unser aller Mitgefühl gebührt, gelingt dies nicht, sondern sie versinken auf Ewig in der Finsternis, die, einmal in ihrer Seele eingenistet, diese zu verschlingen trachtet.
Ich bat jene Künstlerin, von deren Stil und Kunstfertigkeit ich wusste, dass beides stets Wärme und Behaglichkeit ausstrahlt, mir ein Licht in die Finsternis zu zeichnen, auf dass meine Seele diesem kalten Griff entkommen sollte. Sie tat es – und lieferte mit das Portrait meiner beiden Lieblinge, die – so bittersüß und traurig zugleich ist das Bild – nun wieder im Himmel vereint sind. Beide waren sie Tiere, die ich aus misslichen Umständen rettete – er, der er ein tristes Dasein in einem Käfig fristete, keine Liebe erfuhr und sich doch nichts sehnlicher als einen Weggefährten auf seinen letzten Jahren auf dieser Welt gewünscht hatte. Und sie, die sie mit ihren Geschwistern in Spanien einfach ausgesetzt und zurückgelassen worden war, ohne Hilfe auf den Straßen verhungert oder im Tierheim eingeschläfert worden wäre.
Am Ende holte beide der Krebs. Und am Ende lagen sie beide in meinem Arm, war ich das letzte, freundliche Gesicht, das sie sahen, ehe sie diese Welt verließen und gemeinsam in eine neue, hoffentlich bessere Welt hinüber setzten. Ich kann nur beten, dass sie auch dort jemanden gefunden haben, der sich so sehr um sie sorgt, wie ich es stets gern getan habe. Und ich wünsche mir vom ganzen Herzen, dass sie dort auf mich warten, wenn denn einmal meine eigene Zeit gekommen sein mag.
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