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Pietro Santoro

Ein Geschäftsmann, ein Unsympath und Choleriker vor dem Herrn und Beleg dafür, dass sich schlechte Charaktereigenschaften auf geringer Körpergröße eher konzentrieren. Er kam im Jahr 1983 zusammen mit seinen Eltern als Gastarbeiter nach Deutschland, wurde hier aber selbst schnell heimisch. Die anfangs schlechten Deutschkenntnisse glich er mit handwerklichem Geschick aus, das er in der Autowerkstatt im Norden von Koblenz als Aushilfe schnell unter Beweis stellte. Da er nicht den lästigen Umweg über Berufsschule und Ausbildung machen wollte, bemühte er seine Kontakte in der Heimat und ließ sich dort eine Bescheinigung über die bestandene Ausbildung in Italien fälschen, mit der er binnen kürzester Zeit zum Gesellen in der Werkstatt aufstieg. Hier zeigte sich, dass seine größte Stärke eben gerade nicht darin lag, Autos wieder flott zu machen, sondern Leute auf seine Seite zu ziehen und nebenbei unlautere Dinge zu treiben.

Es war eine dieser unlauteren Aktionen, die ihn mit Olivier van Mernue in Verbindung brachte. Worum es genau ging, verriet keiner der beiden, jedoch hatten seine Verbindungen in die italienische Unterwelt, die er dank seiner Familienbande noch immer besaß, durchaus den entscheidenden Ausschlag gegeben, damit zwischen den beiden eine enge Freundschaft entstand – oder zumindest ein Vertrauensverhältnis, dank dem Pietro eine nicht unbeträchtliche Kreditsumme von Olivier bekam, um die Werkstatt seinerseits übernehmen und so als Meister und Eigner leiten zu können.

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