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„So ungeschickt kann doch keiner sein“ – richtig!

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Auch wenn ich bei meiner Lugiadame viel Gewicht auf ihr linkes Sprunggelenk gelegt habe (weit mehr, als sie infolge der ganzen Verletzungen selbst kann), ihre Sturheit, sich nicht behandeln zu lassen und die Weigerung, sich auszuruhen und es verheilen zu lassen (bis es irgendwann zu spät dafür wurde), spielt noch ein weiterer Faktor in den vielen, vielen Umknicktraumata, die sie in den letzten Jahren (es werden in diesem Jahr zwei Jahrzehnte) zugezogen hat (mit deutlich über 100 Bänderdehnungen und -rissen, die die Folge waren) erlitten hat: Sie neigt dazu, überdurchschnittlich oft über Dinge am Boden zu stolpern, auf Dinge draufzutreten und für sie durchaus gefährliche Hindernisse wie Wurzeln, Äste, Löcher und dergleichen schlicht zu übersehen.

Bei der Kollision mit einem riesigen, scharfkantigen Hagelbrocken zog sie sich eine tiefe Schnittwunde am Auge zu, die leider nie behandelt wurde.

Luane kämpft mit einer Augenverletzung, deren Spätfolgen und Auswirkungen für sie nur mäßig nachvollziehbar sind, da sie über die Jahre langsam und schleichend immer schlimmer wurden.

Der Schnitt des Eisbrockens war tiefer, als sie sich zugestanden hat. Er hat das obere Augenlid nahezu vollständig gespalten, das Lidbändchen durchtrennt und einen Schnitt in der Hornhaut hinterlassen.

Das Traurige an der ganzen Angelegenheit: Ebenso wie bei ihrem Sprunggelenk wäre eine rechtzeitige Behandlung – und sei es auch nur das Auswaschen des Auges, grobes Verbinden und Schützen vor Fremdkörpern, fast ausreichend gewesen, damit sie vor Spätfolgen verschont geblieben wäre. Doch Luane wäre nicht die sture Luane, wenn sie auch das ignoriert hätte. Davon ab hatte sie in ihrer Situation keine Möglichkeit, auf Behandlung zu hoffen.

Die Konsequenzen, die daraus folgten, waren eine leichte Bindehautentzündung, die schnell chronisch wurde und so einen negativen Einfluss auf ihr Sehvermögen auf dem linken Auge hatte. Hierdurch ist sie auf dem linken Auge nun leicht weitsichtig, wobei auch das nur begrenzt richtig ist, denn nahe Objekte (also alles, was man ihr direkt vor die Nase hält) sieht sie noch immer scharf. Allerdings verschwimmt alles in einer Distanz von mehr als rund zwei Metern und weniger als 100 Metern vor ihrem Auge zu einem eher unscharfen Brei. Das ist auch der Grund, warum sie gerade mit ihrer linken Pfote so oft Fehltritte hat: Sie SIEHT die Hindernisse, Felsen, Wurzeln und dergleichen schlicht nicht, da ebendiese vor ihrem Auge verschwimmen. Wobei – gerade hier ist es sogar noch ein klein wenig schlimmer.

Ihr Augenlid ist fehlerhaft verheilt. Es schließt nicht mehr korrekt.

Da die Verletzung ihres Augenlids nie behandelt wurde, ist das ursprünglich in zwei Teile geschnittene Augenlid vernarbt wieder zusammengewachsen. Das durchtrennte Lidbändchen jedoch wuchs schief zusammen, wodurch das Lid nicht mehr korrekt und vollständig schließt. Außerdem ist das Lid nun leicht wellig, liegt nicht mehr plan auf dem Auge auf. In der Folge können Sandkörner, Staub, Dreck, Wasser und andere Fremdkörper sich im und unter dem Lid fangen und auf dem Auge selbst teils beträchtlichen Schaden anrichten. Genau das ist schon häufig in der Vergangenheit passiert, weshalb ihr linkes Auge sehr häufig vom Reiben oder der schlichten Reizung gerötet ist. Einige scharfkantigere Fremdkörper haben zudem Kratzer in der Hornhaut hinterlassen, die, wenn sie zufälligerweise genau dorthin zu schauen versucht, wo einer sitzt, effektive, blinde Flecke darstellen. So kann es durchaus vorkommen, dass sie auf Hindernisse nicht reagiert, weil sich ein kleiner Felsen oder ein Loch halt genau in einem dieser blinden Flecke versteckt.

All diese Dinge waren etwas, was sich schleichend über die letzten Jahre entwickelt hat. Und zu ihrem Glück hat weder die Weitsichtigkeit, noch die Tatsache, dass sie einige blinde Flecken hat, Auswirkungen auf ihre Fähigkeit zu fliegen, Distanzen und Hindernisse korrekt einzuschätzen. Nur bei Landungen und bei der Fortbewegung am Boden merkt sie die blinden Stellen hin und wieder. Dann jedoch meistens zu spät – nämlich erst, wenn sie wieder auf etwas drauf oder in etwas hinein getreten ist und sich ihre Pfote unter ihr gerade wieder einmal mit einem, durch den ganzen Körper fühlbaren, Knacken revanchiert.

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